Der Weg in die Unterwelt ist holprig. Keuchend schleppen die Taucher ihre Ausrüstung über einen steinigen Pfad. Zwischen 20 und 30 Kilo tragen die in Neopren Gewandeten durch die mexikanische Mittagshitze: Pressluftflaschen, Atemregler, Blei, mehrere Lampen. Es soll nach unten gehen, in den Temple of Doom, die Kathedrale der Verdammten. Es ist eine jener Höhlen der mexikanischen Halbinsel Yucatán, die bei Freizeittauchern für Begeisterung sorgen: Das Wasser ist glasklar, die unterirdischen Felsformationen wirken im Schein der Taucherlampen surreal. Die taucherische Schwerelosigkeit fühlt sich dort, nicht einmal zwölf Meter unter der Erde, ganz anders an als im Meer. In der Dunkelheit der Höhle, zwischen Stalagmiten und Stalaktiten, kommt es einem vor, als schwebe man durchs All.
TULUM/ROTHENBUCH