Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

LOHR: Am Ende der Spessartfestwoche steht vor allem Erleichterung

LOHR

Am Ende der Spessartfestwoche steht vor allem Erleichterung

    • |
    • |
    Die Lohrer Spessartfestwoche lockte auch in diesem Jahr Besuchermassen. Vor allem aber lief sie ohne ernste Zwischenfälle ab.
    Die Lohrer Spessartfestwoche lockte auch in diesem Jahr Besuchermassen. Vor allem aber lief sie ohne ernste Zwischenfälle ab. Foto: Foto: Johannes Ungemach

    Vordergründig passt es nicht zusammen: Trotz eines Umsatzrückgangs sind die Organisatoren der Lohrer Spessartfestwoche zufrieden mit dem Verlauf des am Sonntag zu Ende gegangenen Volksfestes. Doch es war die Tatsache, dass das Fest in Zeiten von Amokläufen und Anschlägen ohne größere Zwischenfälle über die Bühne ging, die beim Bilanzgespräch am Sonntag für spürbare Erleichterung sorgte.

    „Wir konnten uns nicht ganz frei machen von dem, was außenrum passiert ist“, sagte Lohrs Bürgermeister Mario Paul. Die Gedanken an die Geschehnisse von München, Ansbach oder Heidingsfeld haben die Festbesucher ebenso wie die Verantwortlichen des Festes beschäftigt.

    Hinter den Kulissen gab es Sicherheitsgespräche. Das Rote Kreuz hatte einen Notfallplan für den Fall eines Anschlags erstellt. Polizei und Sicherheitsdienst zeigten verstärkt Präsenz. „Ruhe bewahren“, sei jedoch die Devise gewesen, so Paul. So sei es der Spessartfestwoche gelungen, sich „in einem schwierigen Marktumfeld ganz toll zu behaupten“.

    Wolfgang Remelka, der Chef der Lohrer Polizei, schilderte, dass seine zeitweise aus Würzburg verstärkte Truppe rund um die Festwoche insgesamt 380 Stunden im Einsatz war. Wenn man sich die Menschenmassen vor Augen führe, sei die Zahl der Zwischenfälle „erfreulich gering“ gewesen. Der Polizeichef sprach von 14 Strafanzeigen, vom Bierkrugdiebstahl bis zur Schlägerei. Eine Alkoholfahrt beendete die Polizei. Der Mofafahrer muss jedoch nicht um seinen Führerschein fürchten, da er gar keinen hatte. Ein ausdrückliches Lob zollte Remelka dem Sicherheitsdienst, der unter anderem bei Taschenkontrollen mit Fingerspitzengefühl sehr gut gearbeitet habe.

    Laut Festwirt Franz Widmann lag der Umsatz im Zelt um rund zehn Prozent unter dem des Vorjahres. Allerdings könne man dieses nicht unbedingt als Maßstab hernehmen, da 2015 die 70. Auflage der Spessartfestwoche mit zusätzlichen Programmpunkten gefeiert wurde. Die diesjährige Festwoche habe sich etwa auf dem Niveau des Jahres 2014 bewegt. „Damit kann man mehr als zufrieden sein“, so Widmann.

    Widmann: Zwei Problemtage

    Der Festwirt sprach aber auch von „zwei Problemtagen“: Da ist zum einen der Festwochenmontag, der seit der Auflösung der Lohrer Kultband Jukebox seit Jahren nicht aus dem Stimmungstief kommt. Daneben stellt für den Festwirt auch der gut besuchte Showabend am Dienstag ein Problem dar. Grund: Die Besucher schauen sich die tänzerischen und akrobatischen Darbietungen auf der Bühne an, trinken und essen dabei aber nicht allzu viel.

    Weniger Betrieb als im Vorjahr war im Vergnügungspark. Dessen Organisator Horst Ferling sprach von einem Umsatzrückgang zwischen zehn und 20 Prozent, zeigte sich aber dennoch zufrieden. Zufrieden war auch Norbert Lange, Geschäftsführer der Würzburger Hofbräu. Es sei nicht wichtig, ob man zehn Hektoliter Bier mehr oder weniger verkaufe. Entscheidend sei, dass das Fest ohne größere Zwischenfälle verlaufen sei.

    Für das Rote Kreuz berichtete Bereitschaftsleiter Sebastian Becker bis einschließlich Samstag von 112 medizinischen Behandlungen, von der Schürfwunde bis zum Knochenbruch. 13 Patienten mussten ins Krankenhaus gebracht werden, dreimal kam der Notarzt. 170 Ehrenamtliche leisteten im Rotkreuzzelt rund 900 Stunden.

    Weil nach der Festwoche vor der Festwoche ist, beginnen bereits die Gedankenspiele für das Jahr 2017. Klar ist, dass man sich für den Montag etwas Neues einfallen lassen wird. Zur im Internet diskutierten Überlegung, die stets am zweiten Festsamstag das Zelt zum Toben bringende Band Ohlala auf den Montag zu schieben, sagte Widmann: „Ein Zugpferd spannt man nicht aus.“ Hier werde es keine Experimente geben.

    Termin 2017: 28. Juli bis 6. August

    Vielleicht gibt es 2017 ja einen zweiten Blasmusikabend? Auffallend war jedenfalls, dass sowohl der Festwirt als auch Bürgermeister Paul davon sprachen, dass der Auftritt der Wombacher Blasmusik am Mittwochabend erneut ein Highlight der Festwoche gewesen sei.

    Für den Vergnügungspark kündigte der städtische Festwochenorganisator Dieter Daus an, dass man sich darum bemühen wolle, mal wieder ein Riesenrad oder eine Geisterbahn nach Lohr zu holen. Auch bei den Kinderfahrgeschäften strebe man „vorsichtige Veränderungen“ an. Fest steht indes bereits der Termin für die 72. Spessartfestwoche: 28. Juli bis 6. August 2017.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden