Bereits im vergangenen Juni hatte Baumgutachter Willi Grasmaier aus Lauf festgestellt, dass die Trauerweide am Sängerheim wegen Pilzbefalls instabil geworden ist. Im September entschied sich der Stadtrat gegen eine 2500 Euro teure Sicherung des Baums mit Beton und Stahlseilen, weil dies die Lebensdauer der Weide um nicht mehr als fünf bis acht Jahre verlängert hätte. Stattdessen beschloss das Gremium, den Baum fällen zu lassen und einen neuen an seiner Stelle zu pflanzen.
Also rückte am Donnerstagmorgen ein halbes Dutzend Bauhofmitarbeiter am Mainufer an, um den Stadtratsbeschluss umzusetzen. Eine Träne im Knopfloch hatte Stadtgärtner Rainer Fleuchhaus, der die Weide als „prägend für die Optik in diesem Bereich“ bezeichnete.
Zunächst befestigten Bauhofmitarbeiter ein Stahlseil an einem städtischen Lastwagen und in rund drei Metern Höhe am Baum. Dann wurde der Fuß des Baums so angesägt, dass die Weide beim Anziehen nur noch wenig Widerstand leisten sollte. Allerdings brach beim ersten Zugversuch die Befestigung des Seils am Baum. Also musste sich noch einmal ein Arbeiter in die Krone der mittlerweile nicht mehr ganz standfesten Weide wagen, um das Stahlseil erneut zu befestigen. Beim zweiten Zugversuch des Lastwagens gab der Baum nach und fiel um.
Sofort versammelten sich die Herrschaften in Orange um den Fuß des Baums, um zu sehen, wie stark auch der Stamm des Baums bereits vom Pilz befallen war. Der unangenehme Geruch ließ hierüber jedoch keine Zweifel aufkommen. Sogleich schnappten sich Bauhofmitarbeiter die Motorsägen und zerlegten den Baum. Da Weidenholz als Brennholz kaum brauchbar ist, wird der Großteil der Weide zunächst im Wald gelagert. Ein Teil des Holzes geht an den Waldkindergarten.
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