(josch) In der griechischen Mythologie nennt man „Ambrosia“ Speise und Salbe der Götter. In der Botanik ist die Pflanze gleichen Namens eher als eingeschleppter Albtraum gefürchtet. Allergiker müssen sie besonders fürchten, löst sie doch von tränenden Augen über Kopfschmerzen bis hin zu Asthma so ziemlich alle Schrecken aus, die jene anfällige Menschengruppe zu befürchten hat.
Klaus Lummel vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege informierte bei der jüngsten Kreisversammlung über die Pflanze und warnte vor ihrer Gefährlichkeit. Wegen ihrer Ähnlichkeit mit einer anderen Pflanze nennt man sie auch „Beifußblättriges Traubenkraut“. Die männlichen Blütenstände befinden sich am Ende der Triebe, die behaarten Stängel können sich im Herbst rötlich färben. Sie stammt aus Nordamerika und wurde nach Deutschland eingeschleppt. Sie wächst an Straßenrändern, in Industriebrachen und auch in Neubausiedlungen, wo sie sich durch verunreinigtes Vogelfutter die Gärten erobert.
Etwa 80 Prozent der Menschen mit Pollenallergie reagieren auf die Pflanze. „Es kann aber auch Leute erwischen, die bislang nichts mit Allergien zu tun hatten“, informierte Lummel. In Australien nenne man sie deswegen auch Asthma-Pflanze, weil sie schwere Formen dieser Krankheit auslösen kann.
Ambrosia keimt von April bis August. Man kann sie als kleines Pflänzchen leicht verwechseln mit der Studentenblume. Aber eines ist nur ihr eigen: Während andere Pflanzen kontinuierlich wachsen, legt die Ambrosia bei einer Größe von zehn bis 15 Zentimeter eine rund einmonatige Wachstumspause ein. Das sollte jeden stutzig machen. Eine Pflanze, bei der sich so lange nichts tut, ist verdächtig. Lummel empfiehlt eine Reihe von Maßnahmen gegen die Verbreitung der Pflanzen:
• keine Vögel außerhalb des Hausgartens füttern
• keine Vogelfutterreste außerhalb von Hausgärten anlagern
• kein Vogelfutter mehr verwenden, das mit Ambrosia verunreinigt ist
• beim Kauf nach ambrosiafreiem Vogelfutter fragen
• offenen und wenig bewachsenen Boden durch Ansaat und gezielte Begrünung vermeiden
• Wiederbegrünung nach größeren Entfernungsaktionen; Wuchsstellen der Ambrosia auch in den Folgejahren kontrollieren, da der Samen mehrere Jahrzehnte keimfähig ist • selbst wenn man unsicher ist, die Pflanze nicht mit bloßen Händen anfassen. Schon die Berührung der Blätter kann zu Hautreizungen und damit zu einer Allergie führen. Auffallend ist die zeitliche Verzögerung: Auch erst nach 20 bis 30 Minuten kommt es zur Hautrötung.
• bei der Entfernung Handschuhe tragen und jeden Körperkontakt vermeiden, in der Blütezeit von August bis Dezember Mundschutz tragen
• Bei Entfernung die gesamt Wurzel mit ausgraben. Abschneiden oder Mähen bringt nichts • Entsorgung in einem geschlossenen Beutel über den Hausmüll, auf gar keinen Fall in die Biotonne oder auf den Kompost werfen und besonders auf Stellen achten, über denen Meisenringe hängen.