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Lohr: Andreas Rebers begeistert mit schwarzem Humor

Lohr

Andreas Rebers begeistert mit schwarzem Humor

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    Der Kabarettist Andreas Rebers begeisterte das Lohrer Publikum.
    Der Kabarettist Andreas Rebers begeisterte das Lohrer Publikum. Foto: Dorothee May

    Amüsant und überaus wortgewandt empfing Andreas Rebers am Mittwochabend sein Publikum in der gut besuchten Lohrer Stadthalle. Mit dem Soloprogramm "Ich helfe gern" überzeugte der Kabarettist und Satiriker mit schwarzem Humor, der teilweise respektlos schien, aber durchaus sehr intelligent war und nie unter die Gürtellinie ging. Rebers' Pointen bewegten sich dabei stets haarscharf an Grenzen entlang.

    Da Andreas Rebers in Haidhausen wohnt, wo "gefühlte 150 Prozent Grüne" vorherrschen, hilft er seinen Mitmenschen natürlich gerne. Da wäre zum Beispiel seine Nachbarin, die seit vielen Jahren Teil seines Bühnenprogramms ist. Die Heilpraktikerin, Vegetarierin und alleinerziehende Frau Sabine Hammer. Sie muss sich im Laufe des Abends wirklich viel gefallen lassen. Sie erfülle allerdings eben auch einige Klischees. So läuft sie mit Holzkinderwagen durchs Viertel, entwöhnt ihre Kinder von allen Gefahren dieser Welt, bis diese später einmal als Kaufhausdetektiv im Bio-Laden enden.

    Gerne mit Maske im Auto

    In seinem Lieblingsauto, dem VW-Bus, trägt Andreas Rebers übrigens gerne Maske. Sonst würde er angesichts der Spritpreise "Schaum vors Maul" bekommen. Immer wieder bringt der Kabarettist die gesellschaftlichen Missstände auf den Punkt und bietet dabei seine Hilfe gegen alles an. Deshalb wohl auch der Titel des Soloprogramms.

    Sehr aktuell nimmt er die Politik aufs Korn. Aber nicht, ohne auch einen Ausweg aus der scheinbaren Misere aufzuzeigen. "Frieden ist eine Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln", ist sich der Kabarettist sicher.

    Geradezu philosophisch fragt er sich, ob das Leben eher ein Geschäft oder ein Witz, bei dem der Tod als letzte Pointe auftritt, sei. Denn "du bist viel länger tot als du lebst" gibt Rebers seinem Publikum mit auf den Weg. Seine Pointen sind Provokationen und zugleich Spiegel unserer Gesellschaft.

    Vermutlich nimmt er deshalb von der ersten Minute sein Publikum für sich ein – und dies bleibt auch bis zum Ende gefesselt an seinen Lippen. Ein kurzweiliger Abend ging zu Ende, nicht zuletzt auch aufgrund der Klavier- und Akkordeonbeiträge des Kabarettisten.

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