Das Konzert von Anne Riegler im Rahmen der Reihe „Meisterschüler am Klavier“ der Stadt Karlstadt im Historischen Rathaus kann man mit gutem Gewissen als ein Glanzstück bezeichnen, heißt es in einer Pressemitteilung. Mit Mozarts Sonate F-Dur KV 332 brillierte die junge Musikerin bereits zu Beginn mit ihrem virtuosen und leichthändigen Spiel.
Beethovens Sonate in c-Moll op. 111, einer der wenigen Sonaten für zwei Sätzen und die letzte von ihm komponierte Klaviersonate gehört zu jenen Klavierwerken, deren Nimbus seit der Erstveröffentlichung 1822 fast mystische Züge angenommen hat. Für Pianisten, wie für den Hörer gilt sie gleichermaßen als Prüfstein. Denn noch einmal dringt der Komponist bei ihr mit seiner Klangsprache in neue Regionen vor und experimentiert mit der von ihm geprägten Sonatenform, die Anne Riegler gekonnt herausspielte. Zunächst den ersten Satz schwer, fast wild spielend, zeigt sich der zweite Satz als großer Kontrast eher langsam und ruhig. Beeindruckend dabei vor allem, wie die Künstlerin bei diesem Werk über sich hinaus wächst. Die Musik scheint nicht von dieser Welt zu sein.
Zum Abschluss ihres Konzertes präsentiert die Pianistin Rachmaninovs Prèludes op. 23 mit einer eindrucksvollen Virtuosität. Ein wahrlich gelungener Konzertabend mit einer beeindruckenden Künstlerin, die lange im Gedächtnis bleiben wird.