„Ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal erreiche“, sagt Anneliese Henning und freut sich auf die Feier ihres 90. Geburtstages am Montag im Kreise der Familie. Sie kam als erstes Kind von Marie und Benno Dietrich zur Welt und hatte eine schöne Kindheit mit ihrer Schwester Anita und ihrem Bruder Josef, die beide nicht mehr leben. Benno Dietrich lernte den spätere Schwiegervater von Anneliese Henning kennen, der ihm anbot, seine Tochter könne doch bei ihm auf dem Hof in Heiligkreuz arbeiten.
„Das war meine größte Freude“, erzählt Anneliese Henning, schließlich hat sie die Arbeit der Bauern schon immer begeistert. Und so ging sie nach Heiligkreuz. Dort verrichtete sie alle Arbeiten auf dem Bauernhof und lernte dabei ihren späteren Mann kennen. Doch das Glück war nur von kurzer Dauer, starb ihr Mann doch 1963 bereits zwölf Jahre nach der Hochzeit.
Ihren Unterhalt verdiente sich Anneliese Henning in der Zigarrenfabrik in Burgsinn und anschließend 25 Jahre lang beim Furnierwerk Knauf in Gemünden. Heute vertreibt sie sich die Zeit mit Stricken, dem Lesen der Tageszeitung und Fernsehen. Auch wenn ihr das Laufen schwer fällt, ein täglicher kleiner Gang mit dem Rollator in den nahegelegenen Markt zum Einkaufen geht schon noch. Ihre größte Freude sind aber die Kinder ihrer im gleichen Haus lebenden Nichte. „Das ist meine schönste Abwechslung“, sagt die Jubilarin.