Beim Erhalt der Eigenart der Kulturlandschaft, zum Beispiel der charakteristischen Täler im Spessart, werde die Bedeutung des privaten Engagements in Vereinen künftig mehr gefordert sein, gab Grein zu bedenken. Dabei bestünden die Aufgaben im Obst- und Gartenbau sowie bei der Verschönerung der Ortsbilder fort.
Mit dem humoristischen "Loblied auf notorische Querulanten" suchte der Vorsitzende des Marktheidenfelder Jubilarvereins, Rüdiger Hein, seine Amtskollegen für ihre weitere Tätigkeit zu motivieren. Der kommissarische Vorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, Marko Drüg, der an diesem Tag als Nachfolger von Wieland Hirschfeld offiziell in dieses Amt gewählt wurde, stellte sich im Rahmen des Rechenschaftsberichts der Versammlung vor. Der Kreisfachberater am Landratsamt teilt sich mit Klaus Lummel dort die Aufgaben der fachlichen Beratung sowie der Kassen- und Geschäftsführung.
Drügs Rückblick galt der Lehrfahrt 2003 nach Maria Bildhausen und dem Tag der offenen Gartentür, an dem sich drei Gartenbesitzer aus dem Landkreis sowie der Obst- und Gartenbauverein Stetten mit seinem Kräutergarten beteiligten. Drüg freute sich, dass sich der Arnsteiner Stadtteil Büchold durch eine hervorragende Platzierung beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft" auf Bezirksebene für die Teilnahme am Landeswettbewerb qualifizieren konnte. Am 10. Mai wird die Bewertungskommission vor Ort sein.
Am 27. Juni wird in Bayern erneut der "Tag der offenen Gartentür" stattfinden. Dazu werden die Gänheimer Gartenbesitzer Ingrid und Josef Seubert einen Einblick in ihr Kleinod gewähren. Die Jahresfahrt des Kreisverbands soll Anfang Juli in den Barockgarten von Schloss Weickersheim und das Lehrversuchsgut für Obst- und Gartenbau nach Heuchlingen bei Weinsberg führen.
Klaus Lummel legte den Kassenbericht vor. Außerdem wurden Vergaberichtlinien vorgestellt, anhand derer der Kreisverband künftig örtlichen Obst- und Gartenbauvereinen Zuschüsse für gestalterische Maßnahmen und bauliche Veränderungen gewähren kann.
Der Vorsitzende des Bezirksverbands für Gartenbau und Landespflege, Alfred Büstgens (Margetshöchheim), gratulierte dem Marktheidenfelder Jubilar mit einem Baumscheck und lud für den 19. Juni zur Bezirksverbandstagung nach Zeil mit dem Besuch einer Großhandelsgärtnerei und der Gartenbauausstellung im nahen Königsberg ein.
Martin Degenbeck von der bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim stellte Neuerungen aus dem Streuobstanbau vor. Sein Blick lag dabei auch auf maschinellen Bewirtschaftungsformen, die für mehr Rentabilität sorgen könnten. Er informierte weiter über neue Versuche mit Obstsorten. In Deutschland kenne man über 2700 verschiedene Apfelsorten sowie über 830 Birnen- und über 430 Süßkirschensorten.
Zuvor hatte Landrat Armin Grein nachdrücklich auf den gesundheitlichen Wert der heimischen Äpfel hingewiesen. Er lobte die Streuobstinitiative Main-Spessart als gelungenes Beispiel sinnvoller Regionalvermarktung und kündigte die baldige Präsentation eines "Apfel-Mango-Saftes" im Rahmen der Lohrer Main-Spessart-Ausstellung an. Mit dem Kauf von Säften aus der Streuobstinitiative Main-Spessart trage der Kunde zum Erhalt der landschaftsprägenden Streuobstwiesen bei.
Am Ende der Versammlung trat die betagte Ehrenvorsitzende des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege, Anni Haas aus Hofstetten, ans Mikrophon. Sie freute sich, unter ihren "Gartlern" zu sein und wünschte viel Erfolg bei der Arbeit. Und einen Rat hatte die "Grande Dame" des Gartenbaus für die Anwesenden auch: Vieles müsse man eben so nehmen, wie es einmal sei. Deshalb wünsche sie sich mehr Zufriedenheit in der Gesellschaft.