(yvv) Drei Jahre lang haben sie darauf hingearbeitet, am Donnerstag war es so weit: 16 Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger nahmen am Lohrer Bezirkskrankenhaus (BKH) in einer Feierstunde ihre Examenszeugnisse entgegen. Die Absolventen erreichten einen Gesamt-Notendurchschnitt von 2,08. „Ich bin stolz auf die Leistung, die gezeigt wurde“, freute sich Martin Morgenstern, Leiter der Berufsfachschule für Krankenpflege.
„Sie haben diesen Tag sicher lange herbeigesehnt“, ergriff Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel das Wort. Lehrjahre seien keine Herrenjahre, es sei nicht einfach eine schwere Ausbildung so erfolgreich abzuschließen. Der Erhalt der Examenszeugnisse sei daher eine wichtige Wegmarke im Lebenslauf der jungen Leute.
Dotzel freute sich, dass von den 16 Absolventen zwölf weiter beim Bezirk bleiben. „Das zeigt, dass der Bezirk ein guter und verlässlicher Arbeitgeber ist.“ Der Bezirkstagspräsident appellierte an die jungen Leute, sich stetig fortzubilden. „Sie alle haben deutlich gemacht, dass sie was vom Fach verstehen. Sie sind kompetent. Und Kompetenz ist die Grundlage aller Arbeit.“ In diesem Beruf, im täglichen Umgang mit Schicksalen sei Feingefühl und Engagement gefragt: „Ein Lächeln sagt da oft mehr als 1000 Worte.“
Dass die gewonnene Professionalität ein zartes Pflänzchen ist, das gehegt und gepflegt werden müsse, sagte der leitende Medizinaldirektor und Prüfungsvorsitzende Dr. Rainer Schua. Mit dem Examen sei jedoch „nicht alles vorbei“. Im Gegenteil: „Das ist der erste Schritt in einen neuen Lebensabschnitt.“
Dr. Holger Münzel, leitender Oberarzt am BKH, hob die gesellschafts- und gesundheitspolitische Bedeutung der Pflegeberufe hervor. Pflegedirektorin Marianne Schaffarczik würdigte das enorme Wissen in der Gesundheits- und Krankenpflege, das die Absolventen erworben haben und das jetzt den Patienten zu Gute komme. „Die Arbeit mit und am Menschen, mit einem denkenden, fühlenden und tätigen Wesen, braucht Pflegende, die mit Professionalität und Herz ihre Arbeit tun.“ Die Pflegekräfte mahnte sie, nie die Menschenorientierung aus den Augen zu verlieren.
Bernd Ruß, stellvertretender Betriebsleiter, verglich die Ausbildungszeit mit Xavier Naidoos' Lied „Dieser Weg“. Die Ausbildung sei sicher nicht leicht und vielleicht auch mal steinig gewesen. Das Examen sollten die jungen Männer und Frauen jedoch nicht als Gesamtziel sondern nur als Etappenziel auf ihrem Weg ansehen. Auch Personalratsvorsitzender Winfried Bils gratulierte zum bestandenen Examen.
Die Absolventen
Am BKH in Lohr schlossen diese Gesundheits- und Krankenpfleger ihre Ausbildung ab: Melanie Amenta (Rechtenbach), Lena Anic (Lohr), Sabrina Bergmann (Remlingen), Svenja Fuchs (Münnerstadt, Prüfungsnote 1,3), Jennifer Gargano (Lohr), Ramona Hofmann (Rimpar), Angelique Klein (Neuendorf), Florian Klüpfel (Altfeld), Kristina Kratochvil (Karlburg), Liliya Krivitskaya (Würzburg), Tina Martin (Billingshausen), Katja Rieb (Lohr), Katharina Schwabe (Lengfurt), Rebecca Staab (Heigenbrücken), Katrin Stolz (Steinfeld-Hausen, Note 1,3), Robert Zerbe (Lohr).
Besonders gedacht wurde bei der Examensfeier der im Juni 2009 bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Theresa Kuhn aus Lohr. Ein Foto, eine brennende Kerze und Blumen standen an ihrem Platz.