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Arnstein: Arnsteiner Aktionstag für Senioren: Schlüssel zum erfüllten Älterwerden ist Bewegung

Arnstein

Arnsteiner Aktionstag für Senioren: Schlüssel zum erfüllten Älterwerden ist Bewegung

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    Margit Zull, Übungsleiterin beim TSV Retzbach, gab den Senioren Tipps für Bewegung im Alter.
    Margit Zull, Übungsleiterin beim TSV Retzbach, gab den Senioren Tipps für Bewegung im Alter. Foto: Günter Roth

    Es war ein erster, mutiger Versuch, den die Stadt Arnstein unter der Federführung ihrer Seniorenbeauftragten Ruth Kirchner und Ingrid Scheller in der Stadthalle wagten - und es war auch weitgehend ein sehr erfolgreicher. Die Organisation, die Themenauswahl der Vorträge und die begleitenden Stände waren perfekt, die Veranstaltung "Zuhause wohnen im Alter" hätte allerdings weitaus mehr Publikum verdient gehabt.

    Ein wichtiges Geheimnis um das möglichst lange selbstständige Leben im eigenen Haus brachte Margit Zull in ihrer "Mitmach-Aktion Sturzprophylaxe" auf den Punkt. Es gibt zwar viele technische Helfer, niederschwellige Hilfs- und Pflegeangebote, den Schlüssel aber hat jeder letztendlich selbst in der Hand: Eigenverantwortung. In ihrer kurzweiligen und pfiffigen Anleitung gab die Übungsleiterin beim TSV Retzbach den Senioren Tipps, wie man mit einfachen regelmäßigen Übungen die eigene Trittsicherheit verbessern kann. Sie zeigte Bewegungsbeispiele für den Alltag auf: Vorwärts gehen - rückwärts zählen, asymmetrische Armspiele und lockere Belastungsübungen. "Prophylaxe ist in jedem Fall besser als Reha und macht viel mehr Spaß", so Zulls Botschaft.

    Dass in Arnstein schon jetzt eine Fülle von Möglichkeiten besteht, die eigene Vitalität im Alter durch Sport zu fördern, stellte Karin Brand, Vorsitzende der Reha-Sportgruppe, vor. Schwung - Sport - Gemeinschaft ist das zentrale Anliegen der Organisation. "Bei uns wird das ganze Jahr hindurch trainiert", versprach Brand. Wenn dabei Spaß und Genuss durch diese Verbindung mit der Bewegung und der Geselligkeit zu ihrem Recht kommen, merken viele gar nicht, was sie eigentlich körperlich leisten.

    Bald die Hälfte aller Bewohner  über 65 Jahre

    Die Gerontologin Ines Riermeier zeigte Beispiele für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter. In 20 Jahren wird auch im Stadtgebiet fast die Hälfte aller Bewohner über 65 Jahre sein. Das erfordert unter anderem auch den Mut, neue Wohnformen für Senioren zu erproben. Eine davon ist das "Yamakawa-Seniorenhaus" in Hohenberg an der Eger. Dort leben gut ein Dutzend Menschen in einer familienähnlichen Wohngemeinschaft mit so viel Eigenverantwortung und Normalität wie möglich und so viel Betreuung und Hilfe wie nötig. Dabei sind auch die Angehörigen ein wichtiges Bindeglied. Die Wohnräume haben Einzelzimmer, gemeinsame Küche, Sozialräume und Garten. Ambulante Betreuungsangebote werden individuell organisiert. Im Landkreis Main-Spessart gibt es derzeit sieben Angebote mit ähnlichen Möglichkeiten.

    Kleine technische Helfer zeigte Johannes Ott von "DeinHaus 4.0"
    Kleine technische Helfer zeigte Johannes Ott von "DeinHaus 4.0" Foto: Günter Roth

    Kleine technische Helfer und Assistenzsysteme hatte Johannes Ott von der Organisation "DeinHaus 4.0" mitgebracht. GPS-Tracker helfen verlegte Gegenstände oder gar verirrte Personen wiederzufinden, eine "Alles-Aus-Steuerung" oder die Herdabschaltung sorgen dafür, dass beim Verlassen der Wohnung keine gefährlichen Geräte noch an sind. Hilfreich für Senioren können auch nächtliche Orientierungslichter und visuelle Türklingeln sein. In Verbindung mit der Leitstelle verschiedener Organisationen können Aufstehmelder, Inaktivitätsmelder oder gar Sturzmelder automatisch Nachrichten weitergeben, wenn eine Person hilflos ist. Billig ist das Ganze allerdings nicht, weil vieles nicht von den Krankenkassen übernommen wird.

    Außerhalb der Vorträge im Saal der Stadthalle gab es bei dem Aktionstag auch eine Reihe von Ausstellungen, an denen man sich mit Fachleuten unterhalten, eine Fülle von Informationen erfragen und auch manches ausprobieren konnte.

    Wie gut ist meine Hörfähigkeit?
    Wie gut ist meine Hörfähigkeit? Foto: Günter Roth

    Die Caritas, der Hospizverein Main-Spessart und der Pflegestützpunkt des Landratsamts Main-Spessart bot kompetente Wohnraumberatung für Senioren an. Als Musterbeispiel im Stadtgebiet von Arnstein zeigte das Mehrgenerationenhaus Binsfeld seine Leistungsfähigkeit in Bezug auf Essen auf Rädern, Mittagessen im Haus, Hilfe bei der Hauswirtschaft und Betreuung. Schwerhörigenvereine hatten ein Testgerät dabei, mit dessen Hilfe jeder Besucher seine eigene Hörfähigkeit testen konnte. Auf Interesse stieß auch die Ausstellung des Sanitätshauses Haas.

    Kleine Elektrofahrzeuge bieten Mobilität im Alter.
    Kleine Elektrofahrzeuge bieten Mobilität im Alter. Foto: Günter Roth

    Arnsteins Bürgermeister Franz-Josef Sauer sah die Veranstaltung als eine Möglichkeit zu zeigen, dass die Stadt auch im Alter Heimat sein kann. Insbesondere verwies er auf die aktuellen Pläne der Kommune, auf dem ehemaligen "Lömpel-Gelände" ein Gesundheitszentrum einzurichten. Die Moderation des Nachmittags in der Stadthalle lag in den bewährten Händen von Elisabeth Eichinger-Fuchs.

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