In der Gärtnerei "Blumen Carl" in Marktheidenfeld herrscht reger Betrieb. Im Minutentakt werden die neuen Blumen eingepflanzt. Die anderen Gewächse werden fürsorglich in den Schatten gebracht.
"Pflanzen reagieren auf die hohen Temperaturen ähnlich wie Menschen. In der Sonne riskieren die Pflanzen sogar einen Sonnenbrand", erzählt Gärtner Gottfried Gesell. Und genauso wie Menschen trinken sie bei der Hitze viel mehr als gewöhnlich. Zwei bis drei Kubikmeter Wasser verbraucht die Gärtnerei am Tag, so Gesell.
Die "Südländer" mögen's heiß
Außerdem bekommen manche Blumen durch die Trockenheit Pilze und Läuse. "Nur die "Südländer - die Pflanzen, die normalerweise in den südlichen Ländern wachsen - vertragen etwas mehr Hitze als die einheimischen Pflanzen", erzählen Mitarbeiter der Gärtnerei in der Würzburger Straße. Insgesamt sei das kein gutes Jahr für die Gärtnerei: "Zuerst war es zu kalt, wir mussten die Gewächshäuser sogar heizen, und jetzt ist es zu warm", hieß es bei "Blumen Carl".
Viele Blumen wurden in den Schatten gebracht, einige Gewächshäuser wurden sogar schattiert. "Heute pflanzen wir die Erdbeeren ein, die für den Verkauf im August gedacht sind. Auch sie müssen wir unbedingt schattieren, sonst verbrennen ihre noch kleinen Blätter", erzählt Gottfried Gesell: "Der Schatten tut den Erdbeeren gut während dieser Hitzewelle".
Die Mitarbeiter der Gärtnerei "Blumen Carl" gießen ihre Pflanzen überwiegend morgens. "So bleiben sie den ganzen Tag frisch und verwelken nicht", so Gesell.
Jede Pflanze am richtigen Ort
"Wir laufen auch noch abends durch die Gärtnerei. Wenn manche unserer Pflanzen zu welken scheinen, dann gießen wir sie noch mal", berichtet die Mitarbeiterin einer anderer Marktheidenfelder Gärtnerei, der Gärtnerei "Blumen Hamberger" auf dem Dillberg. Auf einer Fläche von 2500 Quadratmeter kultivieren sie Beet- und Balkonblumen sowie verschiedene blühende Topfpflanzen und auch Schnittblumen.
"Es ist wichtig, dass jede Pflanze an den richtigen Ort gestellt wird. Manche Pflanzen vertragen mehr Sonne, andere weniger", erklärt die gelernte Floristin Barbara Hoh. Zimmerpflanzen und Orchideen seien besonders empfindlich gegen die Sonne. Im Gegensatz dazu leiden die dickfleischigen Pflanzen nicht so stark unter der Trockenheit.

Insgesamt lassen sich Pflanzen bei solcher Hitze nicht wirklich gut verkaufen. "Wenn es so heiß ist, gehen die meisten Leute lieber ins Schwimmbad als in eine Gärtnerei", scherzen die Mitarbeiter der Gärtnerei "Blumen Carl".