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Aufatmen in der Gänheimer Kaisermühle

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Aufatmen in der Gänheimer Kaisermühle

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    Auf dem gesamten Betriebsgelände herrscht reges Treiben. Ständig sind etliche Monteure der beauftragten Firmen vor Ort, denn die Zeit drängt. Nach dem Bauzeitenplan sollte der Bau bereits im November 2003 abgeschlossen sein. Aber aufgrund kleinerer Probleme mit den Genehmigungsbehörden verzögerte sich der Baubeginn um vier Monate.

    Gleich nach dem verheerenden Brand in der Nacht vom 12. zum 13. November 2002 wurden 1200 Tonnen nicht mehr verwertbarer Rohstoffe, Getreide und Mischfutter aus den Betonsilos abtransportiert und auf der Kreismülldeponie entsorgt.

    Mit Hilfe eines Baukrans wurden die beschädigten Maschinen und Förderelemente ausgebaut und verschrottet. Mit Spezialgeräten mussten die 25 Meter hohe Produktionsstätte und die dazugehörigen Betonsilos abgetragen werden.

    Beim beauftragten Architekten Benedikt Gerber aus Mühlhausen und Mühlenbauingenieur Leistenritt liefen die Planungen für den Neubau eines Biokraftfutterwerkes zwischenzeitlich auf Hochtouren.

    Nochmalige Umplanungen und die Einhaltung der strengen gewerblichen Auflagen für Staubschutz, Lärmschutz und Brandschutz führten dazu, dass die Genehmigung erst im August 2003 vorlag und im September 2003 endlich mit dem Neubau begonnen werden konnte.

    "Richtfest - der erste große Schritt ist getan", atmet Ottmar Kaiser sichtlich erleichtert auf. Etliche Arbeiter sind vor Ort, denn es gibt noch viel zu tun. Bis zur neuen Ernte im Juni 2004 muss auch der Innenausbau fertig sein.

    Viele Maschinen und spezielle Geräte müssen für das Biokraftfutterwerk bis dahin noch eingebaut werden: die Schrotmühlen, der Mischer, die Futtermittel-Presse, der Kühler für Pellets, die Absackanlage, die Verladeanlage mit 20 Zellen für die lose Verladung sowie Elevatoren mit Becherwerk zur horizontalen Förderung und Redler zur Querförderung.

    Im Außenbereich muss noch die Brückenanlage mit einer neuen Annahmegosse und Annahmeelevatoren bahnseitig aufgebaut werden. Im Sommer 2004 sollen dann 70 Silozellen für Rohstoffe zur Verfügung stehen.

    "Ab Sommer stellen wir unser biologisches Futter wieder selbst her", berichtet Maria Kaiser. Während der bisherigen Bauphase habe der Zukauf von biologischem und konventionellem Futter nach den Rezepten der Kaisermühle bestens funktioniert. So konnte der Kundenstamm aufrechterhalten bleiben. Gerade diese Treue habe beide motiviert nicht aufzugeben und einen Neuaufbau zu wagen.

    Das Biofutterkraftwerk wurde zukunftsweisend konzipiert, so dass die Produktion von biologischen und konventionellen Futtermitteln künftig getrennt erfolgt - ein Aspekt, der sicherlich in ein paar Jahren EU-weit gesetzlich gefordert werde.

    "Wir sind froh, dass bis jetzt alles so gut geklappt hat", berichtet Maria Kaiser weiter. Den ganzen Winter über habe es keine Ausfalltage durch Schlechtwetter gegeben. Der einzige negative Aspekt sei, dass aufgrund statischer Auflagen die veranschlagten Kosten um zirka zehn Prozent überschritten wurden.

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