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LOHR: Aus für das Lohrer SoundBad

LOHR

Aus für das Lohrer SoundBad

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    Vorbei mit der ausgelassenen Freude: Das Lohrer SoundBad-Festival wird im nächsten Jahr keine Neuauflage erfahren. Die Organisatoren begründen das Aus mit finanziellen Risiken und der Beschwerde eines Anliegers. Sie arbeiten aber an einem neuen Event. Das Bild  zeigt ausgelassen feiernde Festivalbesucher beim SoundBad 2013.
    Vorbei mit der ausgelassenen Freude: Das Lohrer SoundBad-Festival wird im nächsten Jahr keine Neuauflage erfahren. Die Organisatoren begründen das Aus mit finanziellen Risiken und der Beschwerde eines Anliegers. Sie arbeiten aber an einem neuen Event. Das Bild zeigt ausgelassen feiernde Festivalbesucher beim SoundBad 2013. Foto: Foto: Silvia Gralla

    Neun Jahre lang hat es stets eine vierstellige Besucherzahl angelockt, jetzt steht es vor dem Aus: das SoundBad-Festival im Lohrer Freibad. Sebastian Goldbach, Gründevater und einer der Hauptorganisatoren des Musikevents für junge Leute kündigte am Freitag per Pressemitteilung an, dass auf die 9. Auflage von diesem Jahr vorerst keine weiter folgen wird.

    Ständiger Kampf um die schwarze Null

    Die Entscheidung sei dem sechsköpfigen Organisationsteam „sehr schwer gefallen, war jedoch letztlich unvermeidbar“, so der 29-Jährige stellvertretend für seine etwa gleichalten Mitorganisatoren. Als einen Grund nennt er den finanziellen Aspekt. Man habe „bei beinahe jeder Auflage um die schwarze Null kämpfen müssen“. Ein Festival dieser Art stehe in einer Stadt der Größenordnung Lohrs einfach finanziell unter einem großen Druck. „Mal hat es sich gerechnet, mal haben wir draufgezahlt“, sagt Goldbach und fügt an: „Es macht so keinen Sinn mehr.“

    Klagen wegen Lärmbelästigung

    Ein Aspekt sei auch gewesen, dass es zuletzt Beschwerden eines angrenzenden Hotels wegen Lärmbelästigung gab. Er wolle nicht bewerten, ob diese Beschwerden berechtigt gewesen seien oder nicht, so Goldbach. Dass jedoch die Drohung im Raum Stand, dass man das Festival bei einer Wiederholung wegen Lärmbelästigung abbrechen lassen werde, sei ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor für die Organisatoren gewesen. „Es war aber nicht der Hauptgrund“, so Goldbach. Außer von Seiten des Hotels habe es keine Beschwerden gegeben.

    Organsationsarbeit zehrte an der Substanz

    Goldbach nennt noch einen weiteren Grund, der bei der Entscheidung gegen eine Neuauflage des SoundBads eine Rolle gespielt habe: „Das Orga-Team war auch ein bisschen müde.“ Neun Jahre lang habe man den doch beachtlichen Aufwand für das Festival anfangs neben dem Studium und zuletzt neben dem Beruf betrieben, so der Lohrer, der heute in der Kommunikationsabteilung eines Stuttgarter Automobilzulieferers arbeitet. Diese Doppelbelastung zehre aus. „Es ist die Luft raus“, so Goldbach. Vielleicht ändere sich das wieder, wenn ein bisschen Zeit verstrichen sei.

    Jedenfalls schließt er nicht komplett aus, dass es irgendwann doch eine 10. Auflage des SoundBads geben könnte. Möglich wäre dies aber nur mit einer finanziellen Risikoabsicherung durch Partner oder die Stadt.

    Organisationsteam arbeitet an neuem, kleineren Event mit

    Goldbach verriet im Gespräch mit der Redaktion aber auch, dass das Organisationsteam sich gedanklich bereits mit einer neuen, kleineren Veranstaltung befasst. „Wir sind auf jeden Fall dran, dass es in Lohr weiter ein Event für junge Leute gibt.“ Allerdings werde man dabei nicht als Veranstalter auftreten, sondern eher sein Wissen einbringen.

    Mehr Details will er noch nicht verraten, auch nicht zur Location. Womöglich kommt statt des Freibades die Stadthalle ins Spiel? Zwei von Goldbachs Mitstreitern aus dem Organisationsteam sind mittlerweile beruflich im Stadthallenmanagement gelandet. Goldbach kündigt schließlich immerhin an, dass das noch nicht näher bestimmte Event bereits im kommenden Jahr steigen soll.

    Dank an Besucher, Helfer, Unterstützer

    Vom Ausblick in die Vergangenheit: „Wir blicken aber auf neun wundervolle Jahre zurück, Wir haben es gerne gemacht“, sagt Goldbach mit Blick auf das 2008 erstmals und seither jährlich veranstaltete SoundBad. In jedem einzelnen Festival habe „ganz viel Herzblut und Liebe für unsere Gäste aus Lohr, München, Bremen oder Amsterdam und für unser Städtchen im Spessart“ gesteckt.

    Bei der Premiere waren über 4000 Besucher gekommen

    Als Höhepunkt bezeichnet er die Premiere im Jahr 2008, als man etwas blauäugig an die Sache herangegangen sei und dann über 4000 Besucher kamen. Die Resonanz sei überwältigend gewesen, erinnert sich Goldbach. Der Tiefpunkt sei hingegen 2012 erreicht gewesen. Damals habe man das Fest erst- und letztmals auf zwei Tage ausgedehnt, weil man es auf eine neue Stufe habe heben wollen. Widriges Wetter und kurzfristige Absagen mehrerer Hauptacts sorgten dafür, dass an beiden Tagen zusammen nur rund 1700 Besucher kamen. Schon damals habe man ans Aufhören gedacht, gesteht Goldbach. Es gab schließlich doch noch mehrere Auflagen. In diesem Jahr lockte das SoundBad gut 2000 Besucher.

    10. Auflage aber offenbar nicht ganz ausgeschlossen

    Der Dank des Organisationsteams gelte zuvorderst den den Besuchern des Festivals, den Künstlern sowie allen Helfern und Unterstützern, insbesondere dem Freibadpersonal, „das uns mit unseren wilden Ideen auf ihr Freibad losgelassen“ hat. Die Stadt Lohr habe das Festival „unterstützt, wo sie konnte“, lobt Goldbach.

    Es sei ein anstrengender aber schöner Job, ein Festival zu veranstalten. Es inspiriere, frustriere und lasse einen wachsen. „Wir bedanken uns bei allen, die das möglich gemacht haben. Vielleicht sehen wir uns irgendwann zu einer 10. Auflage wieder“, so sein abschließender Satz.

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