Mit drei Billardtischen und einem Loungebereich mit zehn bis 15 Bistrotischen soll die bisherige Diskothek "Lichtspielhaus" in der Marktheidenfelder Mitteltorstraße neu gestaltet werden. Die Öffnungszeiten sollen sich an den Konzessionen öffentlicher Gaststätten orientieren, informierte Alexander Chesauan vom Bauamt der Stadt den Bauausschuss in seiner Sitzung am Donnerstagabend. Die Bewirtung beschränke sich auf Getränke, Speisen würden nicht angeboten. Die Räumlichkeiten bieten Platz für 60 Gäste.
Schon im Oktober 1997 hatte der Antragsteller eine Baugenehmigung für die Umnutzung des Gebäudes zu einem Bistro und Billard-Café genehmigt bekommen. Sie kam nicht zum Zuge, da später die Nutzung als Diskothek beantragt wurde. Auch über 20 Jahre später gibt es rechtlich gegen das einstige Vorhaben Billard-Café nichts einzuwenden, lediglich die Stellplatzfrage ist noch zu überprüfen.
"Quell steter Freude" für Ordnungsamt und Polizei?
"Dem Vorschlag der Verwaltung ist leider zu folgen", bedauerte Zweiter Bürgermeister Martin Harth, der sich dem einstimmigen Votum anschloss. Was ihm Sorgen macht: "Der Begriff Billard-Café wird gerne benutzt, um einen Spielhallen ähnlichen Betrieb durch die Hintertüre einzuführen." Der Stadtrat werde sich wohl früher als ihm lieb ist wieder mit der Sperrzeitenverordnung befassen müssen, befürchtet Harth, der das neue Angebot ironisch als "Quell steter Freude" für Ordnungsamt und Polizei bezeichnete.
Ohne Diskussion befürwortet hat der Ausschuss zwei Bauanträge für Wohnhäuser im Stadtteil Glasofen. Am Steinbusch 14 soll ein Einfamilienhaus mit Carport entstehen und in der Tannenstraße 6 ein dreigeschossiges Wohnhaus. Beide fügen sich in die Nachbarbebauung ein, sagte Chesauan.
Positiv beschieden wurde die Bauvoranfrage für ein Grundstück (Flurnummer 6516/23) an der Straße Am Steinberg in Marktheidenfeld. Die gewünschte Baulinie im rückwärtigen Bereich ist ebenso wenig strittig wie eine Grenzbebauung nach Osten. Keine Aussichten auf eine Bebauung bestehen jedoch gegenwärtig für ein benachbartes, zweites Grundstück (6510/60), da die Stadt als Zufahrt zum Kanal ein eingetragenes Geh- und Fahrtrecht auf 3,50 Meter Breite hat.
Breitere Ausfahrt auf Äußeren Ring abgelehnt
Ausgebaut werden soll das Dachgeschoss des Anwesens am Äußeren Ring 54 in Marktheidenfeld, hinzu kommen eine Außentreppe und eine Terrasse. Hier gab es keine Einwände, wohl aber gegen die geplante Anordnung der Stellplätze zum Äußeren Ring hin. Sie würde die Ausfahrtbreite von geforderten sechs Metern auf elf Meter erweitern, was das Gremium ablehnte. Michael Müller sprach von einer "unübersichtlichen Verkehrssituation", die dadurch entstünde.
Keine Einwände gab es bezüglich der Planänderung für den Neubau von Lager- und Logistikhallen mit Waschanlage für Kleinteile sowie Büros in Altfeld, Am Schlossfeld 3. Gegenüber dem im September vorberatenen Antrag wurden nun verschiedene Einrichtungen wie WC oder Fahrerabfertigung räumlich versetzt, die Parkplätze wurden neu aufgeteilt, Besucherparkplätze geschaffen und die Zufahrten für Lkw und Pkw verbessert.