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MAIN-SPESSART: Ausweg aus der Krise: Mehr Geld für die privaten Haushalte

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Ausweg aus der Krise: Mehr Geld für die privaten Haushalte

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    Vor den Mitgliedern der Senioren-Union referierte der Abteilungsleiter für das Wertpapiergeschäft der Sparkasse Mainfranken, Günter Schmitt, über das Thema „Wie sicher ist der Euro und wie schütze ich mein Vermögen?“. Mit der Finanzkrise von 2009 kamen erste Zweifel an der Sicherheit des Euro auf, führte der stellvertretende Kreisvorsitzende der Senioren-Union, Reinhold H. Möller aus Retzstadt, in das Thema ein.

    Mit 82 Prozent öffentlicher Verschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt liege Deutschland noch im unteren Bereich, verglichen etwa mit Griechenland mit fast 180 Prozent oder Japan mit 260 Prozent, sagte Günter Schmitt. Der Referent zitierte Ludwig Erhard: „Einmal wird der Tag kommen, da der Bürger erfahren muss, dass er die Schulden zu bezahlen hat, die der Staat macht und dies uns als zum Wohl des Volkes deklariert.“

    Gold nicht überbewerten

    Schmitt warnte davor, das Gold als Sicherheit überzubewerten. Bisher habe man Anlass, dem Euro als Währung zu vertrauen. Der Referent wies nach, dass in Deutschland die Ausschläge von Inflation und Deflation in DM-Zeiten größer gewesen seien als heute beim Euro; auch das Geldmengenwachstum sei relativ gering gewesen, und im Vergleich zu den meisten wichtigen Währungen habe der Euro an Wert gewonnen.

    Den besten Inflationsschutz hätten – langfristig gesehen – die deutschen Aktien geboten. Es sei geradezu grotesk, dass vor allem ausländische Anleger in deutsche Papiere investierten und damit die Renditen mitnehmen, deutsche Anleger sich dem gegenüber zurückhielten.

    In den USA sei die wirtschaftliche Entwicklung nach wie vor außerordentlich dynamisch. Die Staatsschulden seien zwar exorbitant angestiegen, die privaten Vermögen seien jedoch immer noch viermal höher. Das liege auch an den günstigen Steuersätzen, die erst bei einem Einkommen von über 400 000 Dollar knapp unter 40 Prozent enden.

    Dass hohe Steuersätze zu höheren Staatseinnahmen führten, habe der amerikanische Ökonom Arthur B. Laffer (Laffer-Kurve) anhand der Tabaksteuer kritisch untersucht. Demzufolge steigen zunächst die Steuereinnahmen, beim Überschreiten eines bestimmten Punktes nehmen sie aber wieder abnehmen.

    38 Billionen Euro Schulden

    Die Staatsschulden betragen weltweit 38 Billionen, die Geldvermögen der privaten Haushalte rund 110 Billion Euro. Insbesondere der Börsenboom habe den privaten Haushalten ein kräftiges Plus beschert.

    Es sei erstaunlich, dass das als reich angesehene Deutschland beim Netto-Geldvermögen erst an 17. Stelle liege, ganz vorne die Schweiz mit etwa 142 000, die USA mit 100 000 und Deutschland mit 42 000 Euro pro Haushalt. Weniger als die Hälfte der deutschen Haushalte Eigentümer einer Immobilie. Der Staat müsse sich so verhalten, dass das Volkseinkommen wachse, insbesondere in der unteren Einkommenshälfte, die bislang über weniger als vier Prozent des Vermögens verfüge gegenüber 87 Prozent der oberen Hälfte.

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