(tsb) Es ist die erste stationäre Pflegeeinrichtung der AWO im Landkreis Main-Spessart: 40 Betten, verteilt auf acht Einzel- und 16 Doppelzimmer, gibt es in dem Heim in der Partensteiner Bahnhofstraße, das am Mittwochnachmittag seiner offiziellen Bestimmung übergeben wurde. Der Einweihung wohnten zahlreiche geladene Gäste bei, darunter auch der Bundestagsabgeordnete und CSU-Gesundheitsexperte, Wolfgang Zöller.
„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, sagte Bernhard Pammer, der Geschäftsführer der awohn GmbH, die ein Unternehmen des AWO-Bezirksverbandes Unterfranken und Träger der Einrichtung ist. Man habe sich in Partenstein zum Ziel gesetzt, dass sich die älteren Menschen im Pflegeheim wohl fühlen – aber auch, dass die Einrichtung von den Bürgern der Gemeinde gut angenommen und unterstützt werde, so Pammer.
AWO-Bezirksvorsitzender Stefan Wolfshörndl betonte, in Partenstein sollten „Menschen vor Ort sowie Bewohnerinnen und Bewohner aus unmittelbarer Umgebung eine wohnortnahe Pflege bekommen“. Sein ganz besonderer Dank galt Altbürgermeister Heinz Steigerwald und dem aktuellen Rathauschef Stephan Amend für die hervorragende Zusammenarbeit.
Architekt Stefan Richter blickte auf die Planungs- und Bauzeit der Pflegeeinrichtung zurück, die Phase von der Idee bis hin zur Verwirklichung. Das erste Gespräch fand im Juni 2005 statt. In der Folge wurden verschiedene Konzepte verfolgt, wobei der Grundstückszuschnitt eine besondere Rolle spielte. Im September 2007 begannen dann die Planungen. Bereits im April 2008 lagen die benötigten Genehmigungen vor und im Juni 2008 rollten die Baumaschinen an. Rund 15 Monate später sind die Bauabschnitte eins und zwei fertig. Die Arbeiten im dritten Abschnitt werden in etwa vier Wochen vollendet sein.
Insgesamt waren am Pflegeheim-Projekt 17 ausführende Firmen beteiligt. „Hervorzuheben sind hier das sehr gute Miteinander, das persönliche Engagement und der zeitliche Einsatz der Baubeteiligten über das normale Maß hinaus“, fand Richter lobende Worte. Die Gesamtkosten belaufen sich seinen Angaben nach auf rund 2,8 Millionen Euro.
Als „Pflegeheim mit einladender Atmosphäre und vorbildlicher Ausstattung“ bezeichnete Landrat Thomas Schiebel die neue Einrichtung. Der Wechsel in ein Heim bedeute für jeden Betroffenen einen großen Einschnitt, weil man von vertrauten Dingen Abschied nehmen müsse. Umso wichtiger sei es, dass das neue Haus den Charakter eines Zuhauses habe und das Umfeld ein gewisses Maß an Vertrautheit biete. Mit der AWO habe die Gemeinde nach Ansicht Schiebels einen Partner gefunden, der für „professionelles Pflegepersonal und eine den Bedürfnissen angepasste Ausstattung steht“, betonte der Landrat und zitierte einen Spruch aus Japan: „Die größte Kulturleistung eines Volkes sind die zufriedenen Alten.“ Er wünsche sich, „dass wir diesem Ideal nahekommen“, so Schiebel.
Partensteins Bürgermeister Stephan Amend sagte, die Menschen im Ort seien „froh, dass wir für unsere Einwohner und die Menschen aus der näheren Umgebung eine solche Einrichtung bieten können“. Er wünschte allen Verantwortlichen „immer ein gut belegtes Haus und den Erfolg, den Sie sich erwarten“. Der Pflegedienstleiterin Stefanie Freese wünschte er „eine glückliche Hand zum Wohle der Mitarbeiter und Bewohner“.
Musikalisch umrahmt wurde die Einweihung durch das Blechblasquintett der Partensteiner Musikanten.
Am Sonntag, 6. September, haben alle Interessierten beim Tag der offenen Tür von 10 bis 17 Uhr die Möglichkeit, sich über die neu eröffnete Pflegeeinrichtung zu informieren.