Rund 30 Bürger wanderten am Samstagvormittag zusammen mit Bürgermeister Matthias Loschert und etlichen Gemeinderäten vom Buchenhof durch die Flur bis hinter zu den Windrädern. Grund: Sie wollten sich vor Ort ein Bild über den geplanten Verlauf der B26n-Zubringertrasse auf Steinfelder Gemarkung machen – und Bedenken gegen die Planung äußern.
Nach den Vorstellungen der Planer soll die Zubringerstraße aus Richtung Urspringen kommend zunächst über die landwirtschaftlich genutzten Höhenzüge zwischen den Windrädern und Hausen verlaufen. Von dort soll sie in einem Mindestabstand von 400 Metern zur Wohnbebauung am Wasserschutzgebiet vorbei im Randbereich des Waldes bis kurz hinter den Buchenhof führen und dann in die bestehende Staatsstraße münden. Diese soll dann ein ganzes Stück als Zubringer dienen, erst ab Höhe von Maria Buchen soll dann ein weiterer Straßenneubau durch den Wald hinunter ins Maintal erfolgen.
Im Wesentlichen wurden folgende Einwendungen gegen die Planung gemacht:
• Durch die Zubringerstraße werde die gesamte Gemeinde mit zusätzlichem Verkehrslärm belastet.
• Das Wasserschutzgebiet Dicker Busch sei in östlicher Richtung nicht mehr erweiterbar.
• Schon jetzt würden die Waldtiere durch die Staatsstraße gefährdet, doch eine verkehrsreichere Zubringerstraße erhöhe das Risiko von Wildunfällen.
• Zerstörung des Buchentals (zumindest im Bereich vom Buchenhof bis Maria Buchen).
• Zerschneidung von landwirtschaftlichen Flächen und Abtrennung Waldzells.
Weit auseinander gingen am Samstag die Meinungen darüber, ob die Gemeinde Steinfeld in ihrer Stellungnahme im Rahmen des Raumordnungsverfahrens nur Argumente gegen die Planung der Zubringertrasse bringen oder Alternativvorschläge machen soll. Letztendlich wird diese Frage der Gemeinderat entscheiden müssen. Allerdings will Bürgermeister Matthias Loschert zuvor noch die Meinung von Rechtsanwalt Johannes Bohl einholen, der die Gemeinde im Raumordnungsverfahren berät.
„Soll die Straße wirklich über unsere Wiese gehen?“, fragte Daniela Schmied-Stumpf mit Blick auf das Schild, das am Ausgangspunkt der Trassenbegehung schräg gegenüber dem Buchenhof stand (mit insgesamt 48 solchen Schildern hatten die Steinfelder Gemeindearbeiter die Trasse abgesteckt).
Bürgermeister Loschert konnte keine echte Entwarnung geben. Es könne allerdings auch sein, dass die Straße etwas nach oben in den Wald „gedrückt“ werde. Wenn der Zubringer wie geplant vom Buchenhof bis Maria Buchen auf der bestehenden Straße verlaufen wird, ist das Buchental nach Ansicht von Toni Schuck damit tot. „Den Kulturweg können wir uns dann sparen“, schob ein anderer Bürger hinterher.
Immer wieder machten verschiedene Bürger deutlich, dass sie die Straße nicht wollen: weder so wie auf dem Plan eingezeichnet, noch ein paar Meter anderswohin verschoben. Dem hielt Bürgermeister Loschert entgegen: „Diese Diskussion bringt uns nicht weiter, wir müssen Argumente finden.“
In diesem Zusammenhang verwies Thomas Hock auf ein Feuchtbiotop im Hausener Wald, rund 150 Meter von der Trasse entfernt. Auch ein historischer Ringwall sei dort in der Nähe. Martin Loschert brachte den Schindersberg als mögliches Baugebiet ins Spiel. Mit der Straße nebendran werde da keiner hinziehen, prophezeite er.
ONLINE-TIPP
Viele Bilder vom Begehung der B26n-Zubringertrasse im Internet unter www.mainpost.de/regional/main-spessart