In der Lohrer Musikszene tut sich etwas. Nach einem Jahr fleißigem Proben hat die Band Babao Boogie am Samstag, 26. Januar, ab 21 Uhr im Café Bernhard an der Jahnstraße ihren ersten öffentlichen Auftritt. Das Quintett spielt nach eigenen Angaben "Rocksongs und vor allem funky angehauchte Rockklassiker". Näheres verriet die Band in einem Gespräch mit unserem Medienhaus.
Zur Besetzung gehören mit den Brüdern Frank und Christian Nätscher zwei alte Hasen der Lohrer Musikszene. Frank Nätscher (50) spielt Schlagzeug in der Stadtkapelle und in mehreren Rockbands. Christian Nätscher (46) hat sich als Mitorganisator des Rock Open Airs im Industriegebiet einen Namen gemacht. Einen Bass hatte er erstmals im November 2016 in der Hand.
Die Brüder, die als Fliesenleger und Steinmetzmeister die Firma Natursteine-Nätscher in Wombach führen, sind die Rhythmusgruppe von Babao Boogie. Für die abgefahrenen Riffs sind die beiden Gitarristen Luca Nätscher (20, Azubi, Neffe der Nätscher-Brüder) und Ingo Blenk (45, Sachbearbeiter bei Rexroth) zuständig. Sie kennt man von Slingshot.
Ausdrucksstarke Stimme
Musikalisch noch ein unbeschriebenes Blatt bis auf Auftritte mit der Schulband der Realschule ist Sängerin Svea Schwitalla (20, Azubi zur Zahntechnikerin). Bei Babao Boogie steht sie vorne und gleichzeitig im Mittelpunkt. Bei der Frage nach dem Spezifischen der Band sind sich die männlichen Kollegen einig: "Die ausdrucksstarke Stimme von Svea."
Die Bandgründung geschah mehr zufällig. "Das war mein Fehler", berichtet Ingo Blenk. Als er bei Frank und Christian Nätscher eine Arbeitsplatte abgeholt habe, seien die beiden beim Spielen gewesen. Nach ihrer Bitte, doch mitzumachen, habe er nicht weglaufen können, "ich habe gerade die Arbeitsplatte aufgeladen".
Seit einem Jahr Proben
Als Luca Nätscher vom gemeinsamen Proben Wind bekommen habe, habe er mitmachen wollen und erwähnt, er kenne da von der alten Schulband her eine Super-Sängerin. "Und dann ging die Post ab", sagt Christian Nätscher. Die fünf waren beisammen und proben seit Februar 2018 jede Woche bis auf Urlaubszeiten zwei Stunden lang montags bei Frank Nätscher im Keller.
Der Bandname Babao Boogie habe schon eine Bedeutung, "aber das ist eine interne Geschichte", hüllt sich Christian Nätscher in Schweigen. "Auf jeden Fall bleibt der Bandname hängen", ergänzt Ingo Blenk. Die fünf Musiker aus zwei Generationen vereint ein ähnlicher Musikgeschmack, auch wenn alle unterschiedliche Lieblingsbands und -musiker nennen.
Rund 45 Songs haben sie bislang einstudiert. "Wir hoffen jedenfalls, dass wir sie spielen können", stapelt Ingo Blenk tief. Jedes Bandmitglied könne Songs vorschlagen, die auf einer Liste landeten, die abgearbeitet werde. Wenn der Song nicht gefalle, fliege er von der Liste.
Zum Repertoire gehören nach Angaben von Christian Nätscher "Baby Love" von Mother's Finest, Kiki Dees "I've got the music in me", Freak Powers "Freak Power", Jimi Hendrix' "Foxy Lady" und "Sex machine" von james Brown. "Wir machen aber auch Abstecher in andere Richtungen", versichert er und nennt die Black Crowes, Linkin Park, Black Keys, die Red Hot Chili Peppers und Skunk Anansie.
Neben der "Old-School-Music" gebe es auch aktuelle Highlights beispielsweise von Greta van Fleet, Vintage Trouble, Beth Hart und den Blues Pills zu hören. Überschneidungen zur Band Rollin' Deepa, in der Frank Nätscher ebenfalls trommelt und die sich auch funkig angehauchter Rockmusik verschrieben hat, gibt es laut seinem Bruder kaum: "Nur vier Songs spielen beide Bands."
Noch nicht klar ist der Band, wie viele Songs sie bei ihrem ersten Auftritt schafft – wirklich 40, wie von Ingo Blenk geschätzt? "Immerhin gibt es keine ausgedehnten Gitarren-Soli", meint Frank Nätscher.
Weitere Auftritte
Weitere Auftritte von Babao Boogie stehen schon fest: Am 30. März beim Honky-Tonk-Kneipenfestival in Lohr wieder im Café Bernhard und am 29. Juni beim Rock Open Air im Industriegebiet. Das Spielen macht den Fünfen nach Christian Nätschers Worten "total Spaß". Zudem gebe es keine Reibereien, "das ist selten in einer Band".