Mit kirchenmusikalischen Kompositionen von Johann Christoph und Johann Sebastian Bach setzte das jugendliche Ensemble des Bach-Kantaten-Club Würzburg in der Kirche St. Andreas Karlstadt einen Glanzpunkt. Das Konzert eröffnete das Veranstaltungswochenende „40 Jahre Altstadtsanierung Karlstadt“.
Anja Baier, dritte Bürgermeisterin, hieß im Namen der Stadt Karlstadt die Zuhörer willkommen. Für den gemeinsam gefundenen Weg über vier Jahrzehnte bei der Sanierung der Altstadt wolle die Stadt der Bevölkerung mit diesem Konzert für die Unterstützung, die Initiativen und das Verständnis Dank sagen. Die Musik Bachs, untrennbar mit der lutherischen Lehre verbunden, solle an das Reformationsjubiläum und die erfolgreiche „Andreas Bodenstein- Ausstellung“ erinnern, so Baier.
Von Bach begeistert
Die beiden Leiter von Chor und Orchester des Bach-Kantaten-Clubs, Martin Sturm und Judith Adamczewski, führten in das Programm ein.
Sänger und Musiker des Ensembles seien zumeist Studierende an der Hochschule für Musik und der Universität Würzburg, die sich intensiv mit der Musik Bachs auseinandersetzen und von den unfassbaren Ideen und kompositorischen Einfällen der Werke Bachs begeistert sind. Das für das Konzert erstellte Programm stehe unter dem Motto Tod und Vergänglichkeit.
Der gemischte Chor unter Leitung von Adamczewski intonierte den Choral „Jesu meine Freude“ von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750), dem ersten Satz der Motette BWV 227, an der Truhenorgel begleitet von Sturm. Anschließend erklang die Motette „Der Mensch, vom Weibe geboren“ von Johann Christoph Bach (1642 - 1703). Die Ausdruckskraft der Musik Johann Christoph Bachs hat die thüringische Choralmotette des 17. Jahrhunderts zu ihrem Höhepunkt geführt und hat auch auf die Arbeiten Johann Sebastian Bachs eingewirkt.
Mit „Eine feste Burg ist unser Gott, BWV 80“ kam eine der über 200 Kirchenkantaten von Johann Sebastian Bach zur Aufführung. Die vier Solostimmen sangen Yoshie Kaneyasu (Sopran), Nora Steuerwald (Alt), Oliver Kringel (Tenor) und Lukas Eder (Bass). Die vier jugendlichen Solisten verfügen alle über eine fundierte Gesangsausbildung und haben in diversen Engagements bereits Preise und Auszeichnungen erhalten. Martin Sturm dirigierte die achtsätzige Kantate, in der die Einzelsätze mit verschiedenartigen Besetzungen zwischen Solisten und Orchester variierten.
Der Lutheraner Bach hat diese Kantate zum Reformationsfest wahrscheinlich des Jahres 1735 komponiert, dessen letzter Satz mit einem festlich, feierlichen Reformationslied endet.
Erheendes Gefühl
Auf der Hauptorgel von St. Andreas spielte Martin Sturm eine Improvisation über den Choral „Jesu meine Freude“, in die er auch Sequenzen aus „Eine feste Burg“ mit einfließen ließ. Mit dem Choral „Es ist nun aus“ von Johann Christoph Bach, dargeboten vom Chor endete das beeindruckende Konzert. Die Zugabe des Chorals „Jesu meine Freunde“, gemeinsam von Chor und Orchester dargeboten, entließ die Zuhörer mit einem erhebenden Gefühl.
Eine einfühlsame Gesangsdarbietung bei exzellenter Stimmbildung zeichnete den Chor aus, beherzt und sicher geführt von der Chorleiterin Judith Adamczewski. Ein harmonisches, präzises Zusammenspiel zeichnete das Orchester aus, das den Gesang der Solisten wohlklingend umrahmte. Hervorragende Einzel- und Gemeinschaftsleistungen zeigten die vier Gesangssolisten.