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Baden in einem Meer aus Korken

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Baden in einem Meer aus Korken

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    Theresa Held taucht ab in einem Meer aus Korken. Säcke- und kistenweise hat sie die Naturprodukte aus der geschälten Rinde der Korkeiche mit ihren
Klassenkameraden der Grundschule Rodenbach für die Mainfränkischen Werkstätten gesammelt.
    Theresa Held taucht ab in einem Meer aus Korken. Säcke- und kistenweise hat sie die Naturprodukte aus der geschälten Rinde der Korkeiche mit ihren Klassenkameraden der Grundschule Rodenbach für die Mainfränkischen Werkstätten gesammelt. Foto: FOTO NATALIE GRESS

    Sie wollten etwas Gutes tun, die 17 Mädchen und Jungen der Klasse 4b Rodenbach und ihre Religionslehrerin Helgard Imhof. "Einfach Geld zu spenden fanden wir aber nicht das Wahre", sagt die Pädagogin. Nur: Was dann? Zufällig wurde Helgard Imhof auf eine Anzeige der MAIN-POST aufmerksam, die dazu aufrief, Weinkorken für die Mainfränkische Werkstätten GmbH zu sammeln. Und sie beschloss mit ihren Schülern: Wir sammeln mit!

    Anfang Oktober startete die Aktion. Die Kinder malten Plakate, die sie in der Schule und in Rodenbach aufhängten, etwa beim Metzger. Sie spannten ihre Eltern ein. Machten Werbung im Freundes- und Bekanntenkreis. Und sammelten selbst eifrig. Am Mittwoch übergaben sie im Religionsunterricht Tausende von Flaschenkorken an Barbara Held. Sie ist die Tante der mitwirkenden Schülerin Theresa Held und in den Mainfränkischen Werkstätten in Gemünden beschäftigt, für die sie die "Spende" stellvertretend entgegennahm - voller Freude und Begeisterung.

    Zunächst begrüßten die Kinder ihren Ehrengast mit einem Lied, bevor Barbara Held von ihrer Arbeit erzählte; sie verpackt mit ihrer Gruppe zum Beispiel Zubehör für Motorsteuerungen für die Firma Indramat. Dann wurde sie von den Schülern überrascht: Sie überschütteten ihre Nichte mit all den gesammelten Korken, bis Theresa auf dem Boden des Klassenzimmers wie in einem Meer von ihnen badete. Schließlich endete der Spaß in einer ausgelassenen Korkenschlacht.

    Die Sammlung kommt nun in die Mainfränkische Werkstätten GmbH nach Würzburg, wo die Korken recycelt werden. Geschrotet und getrocknet sind sie ein erstklassiges Material zur Wärmedämmung von Dächern, Böden und Wänden. Beim Hausbau kann der Korkschrot Styropor und Glaswolle ersetzen. Durch die Wiederverwertung verringert die GmbH außerdem den Haushaltsmüll um rund die Hälfte; pro Jahr werden von ihr momentan rund zwei Millionen Weinkorken gesammelt. Und weil für deren Recycling keinerlei zusätzliche Rohstoffe notwendig sind und der Energieverbrauch zur Herstellung des Dämm-Materials vergleichsweise gering ist, spart sie auch noch beides: Rohstoffe und Energie.

    Eine gute Sache also, zu der die Schüler der Rodenbacher Grundschule einen großen Beitrag geleistet haben. Ganz nebenbei haben sie vielleicht auch ein bisschen geholfen, einen Menschen mit Behinderung weiter zu beschäftigen und ihm damit die Chance gewahrt, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben.

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    Übrigens: Korken werden die Klasse 4b noch länger verfolgen. Schon am Mittwoch baute Klassenleiterin Sybille Hauk sie in eine Rechenprobe ein, jetzt werden sie auch im Heimat- und Sachkunde-Unterricht beim Thema Müll vorkommen.

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