Die Deutsche Bahn AG will den schon seit Längerem versprochenen Lärmschutz entlang der Bahnstrecke Burgsinn - Gemünden erst im Jahr 2026 realisieren. Das geht aus einem Schreiben des Bahnbevollmächtigen für Bayern, Klaus-Dieter Josel, an den scheidenden Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach hervor. Michelbach hatte die Beschwerden der Bürger über den immer noch nicht realisierten Lärmschutz bei seinem Meinungsaustausch mit dem Bahnvorstand thematisiert, bei dem es auch um den ICE-Halt in Coburg und den dortigen Ausbau des Zukunftsbahnhofs ging.
Michelbach begrüßte zwar, dass es nunmehr ein festes Datum für dem Lärmschutz gibt. Zugleich kritisierte er aber, dass noch einmal fünf Jahre ins Land gehen sollen, bis die Bürger an der Bahnstrecke vom Zuglärm entlastet werden, heißt es in einer Mitteilung des Abgeordneten . „Es ist angesichts der Belastung der Anwohner nicht nur ein Unding, dass die Bahn den Lärmschutz seit Jahren vor sich herschiebt. Es kann auch nicht angehen, dass überbürokratisierte, jahrelange Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren Hindernisse für mehr Gesundheitsschutz sind. Das Beispiel zeigt, dass unser Planungs- und Genehmigungsrecht dringend reformiert werden muss“, kritisierte Michelbach.
Er verlangte, es müsse jetzt alles getan werden, um die Realisierung des Lärmschutzes möglichst schneller voranzutreiben. Auf keinen Fall dürfe der im Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgesehene Ausbau der Strecke Burgsinn - Gemünden – Würzburg, für den es bislang nicht einmal einen Planungsauftrag gebe, zu weiteren Verzögerungen führen. „Die Menschen in Main-Spessart sind es leid, von der Bahn in Sachen Lärmschutz immer wieder hingehalten zu werden“, sagte der Abgeordnete.
Josel hatte in seinem Schreiben an Michelbach zur Begründung des langen Vorlaufs für den Lärmschutz nicht nur auf die Länge der Planfeststellungsverfahren von durchschnittlich 25 Monaten hingewiesen, sondern auch das langwierige Ausschreibungsverfahren sowie den im Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgesehenen Ausbau der Strecke Burgsinn - Gemünden – Würzburg. Bei Streckenausbauten werde standardmäßig untersucht, welche Lärmvorsorgemaßnahmen getroffen werden müssten, schrieb Josel.
Michelbach will nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag die Abgeordneten für Main-Spessart im Bundestag und Landtag bitten, den Druck auf die Deutsche Bahn in Sachen Lärmschutz zu erhöhen und die Einhaltung der gesetzlichen Lärmschutzbestimmungen bei der Bahn anzumahnen, endet die Mitteilung.