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HELMSTADT/MAIN-SPESSART: Banküberfall: Für 30 Minuten die Taschen voller Geld

HELMSTADT/MAIN-SPESSART

Banküberfall: Für 30 Minuten die Taschen voller Geld

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    Der 44-jährige Täter aus dem Main-Spessart-Kreis betrat nach Angaben der Polizei gegen 17 Uhr das Rathaus von Helmstadt, in dessen Erdgeschoss die Bankfiliale und eine Fahrschule liegen. Bürgermeister Edgar Martin hatte erst kurz zuvor die Verwaltungsräume im Obergeschoss verlassen; die Fahrschule war noch nicht besetzt. Allein die Kassiererin der Bank war noch im Gebäude.

    Der Räuber bedrohte sie mit einem Gasrevolver, der äußerlich nicht von einer scharfen Waffe zu unterscheiden war. Er forderte mehrfach Bargeld und erbeutete einige tausend Euro. Doch seine Flucht währte nicht lange. Schon eine Viertelstunde später erkannte eine Streife der Autobahnpolizei Aschaffenburg-Hösbach das Tatfahrzeug, einen schwarzen Audi A 4, auf der A 3 an der Haseltalbrücke. Der Täter war mit gestohlenen Kennzeichen unterwegs. Zusammen mit einer weiteren Streife hielten die Beamten den Wagen auf einem Parkplatz hinter der Rastanlage „Spessart“ an.

    Bei der Festnahme Geld verloren

    Als der Bankräuber sein Auto verließ, fielen ihm Geldscheine vom Überfall aus der Jackentasche. Die Beamten fand daraufhin das gesamte Bargeld, den Gasrevolver und ein Pfefferspray im Fluchtfahrzeug. Die Maske des Täters, ein Damenstrumpf, lag auf dem Beifahrersitz.

    Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Ermittlungen zum Motiv und zu den Hintergründen laufen noch. Bislang war der 44-Jährige, der in finanziellen Schwierigkeiten steckt, polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten.

    Dafür sprechen auch kuriose Begleitumstände der Tat. So soll der Bankräuber schon vor dem Überfall im Flur des Rathauses aufgefallen sein. Weil das Treppenhaus gerade gestrichen wird, soll er zur Tarnung auf eine Malerleiter gestiegen sein, war aber nicht als Maler gekleidet. Auch hält sich das Gerücht, der Täter habe die Haustür durch das Einstecken seiner Bankkarte ins Lesegerät öffnen wollen, obwohl die Tür gar nicht abgeschlossen war. Dass der Ortsfremde nicht vorher beim Gang über den offenen Rathausplatz aufgefallen war, verdankt er dem Zufall. Erst kurz zuvor hatte eine gegenüber wohnende Nachbarin das Fensterputzen beendet. Sie schaute erst nach dem Überfall wieder hinaus, als die Polizei gleich mit mehreren Fahrzeugen vorfuhr.

    Die Angestellte eines benachbarten Drogeriemarktes hatte ebenfalls nichts bemerkt, denn etwa zur Zeit des Überfalls endete ein

    Seniorennachmittag im Pfarrheim nebenan. So wimmelte die Straße Im Kies schlagartig von Passanten. Andernfalls wäre um diese Zeit das fremde Fahrzeug vielleicht aufgefallen.

    Nach Auskunft eines Sprechers der Sparkasse Mainfranken Würzburg hat die Bankangestellte besonnen auf den Überfall reagiert. Auch wenn sie durch nichtübersteigbares Glas geschützt gewesen sei, gelte in solchen Fällen die klare Anweisung: „Nicht den Helden spielen“.

    Im Vordergrund stünden immer der Schutz der Mitarbeiter und der Kunden, betonte der Sprecher. „Das Geld lässt sich ersetzen.“ Noch am Abend des Überfalls habe sich der Personalleiter um die Mitarbeiterin gekümmert. Am Mittwoch war sie freigestellt und erhielt Betreuung durch eine Psychologin der Bank.

    Sicherheitstechnisch, erklärte der Sprecher, seien die Sparkassenfilialen auf dem aktuellen Stand. Bei 130 Geschäftsstellen ließen sich solche Vorkommnisse allerdings nicht ausschließen. Der Täter ist am noch am Mittwochnachmittag dem Haftrichter vorgeführt worden. Er sitzt nun in der JVA ein. Ihn erwartet eine Anklage wegen räuberischer Erpressung.

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