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GEMÜNDEN: Barsche helfen gegen Schwarzmeergrundeln

GEMÜNDEN

Barsche helfen gegen Schwarzmeergrundeln

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    Jugendliche Verstärkung: (von links) Vorsitzender und Zunftobermeister Thomas Hartmann, Thilo Hartmann, Jonathan Roth und zweiter Vorsitzender Winfried Roth.
    Jugendliche Verstärkung: (von links) Vorsitzender und Zunftobermeister Thomas Hartmann, Thilo Hartmann, Jonathan Roth und zweiter Vorsitzender Winfried Roth.

    Zum 447. Mal trafen sich die Gemündener Fischer traditionell am dritten Samstag im Januar zum Zunfttag im Gasthof Hotel Koppen. Zur Marschmusik der Fischertrachtenkapelle unter Leitung von Albin Schäfer zogen die aktiven und passiven Mitglieder, Bürgermeister Georg Ondrasch und Herbergswirtin Jutta Richter mit Fahne und Zunftkerze zur Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul, wo sie mit Pfarrer Richard Englert und Diakon Heribert Ranff den Gottesdienst feierten.

    Nach dem Mittagessen und der nichtöffentlichen Versammlung erläuterte Zunftobermeister Thomas Hartmann in einem Pressegespräch die gefassten Beschlüsse und geplanten Maßnahmen. Zuerst stellte er mit Thilo Hartmann und Jonathan Roth zwei neu aufgenommene Mitglieder vor, bevor er über die Aktivitäten im vergangenen Jahr berichtete. Besonderheiten waren die Teilnahme an der Aktion „Saubere Landschaft“ und beim Saalemusicum.

    Weil der Zweck der Zunft die Hege und Pflege der Gewässer und deren Bestände sei, habe man in zwölf Arbeitseinsätzen den Fischbesatz verstärkt. So wurden aus eigenen Mitteln Fische für 13 700 Euro eingesetzt und aus Entschädigungs- und Förderprogrammen weitere für 7500 Euro. Im einzelnen waren das unter anderem 200 Kilo Aal, 430 Kilo Karpfen, 260 Kilo Schleien, 267 Kilo Rotaugen, 620 Hechte und 3870 Zander.

    Nachdem die Ausgabe von Angelkarten gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben ist, dürfen sich die Angler weiterhin auf attraktive Fänge am Main und an der Saale freuen, sagt Hartmann. Er wies daraufhin, dass nach den Angaben der Fangberichte im Jahr 2013 insgesamt 2,2 Tonnen Fisch geangelt wurden, gegenüber 1,5 Tonnen im Vorjahr.

    Barsche fressen Grundeln

    Eindeutig sei der Trend zu Barschen, die sich auch von Schwarzmeergrundeln ernähren und neben Hecht und Zander die einzige natürliche Abwehrmethode der eingeschleppten Plage sind. Man werde versuchen, wieder vermehrt Barsche einzusetzen, die wegen der starken Nachfrage allerdings relativ teuer geworden sind. Wegen des verstärkten Besatzes hat sich die Menge der gefangenen Barsche mit 711 Stück gegenüber 2012 beinahe verdoppelt.

    Immerhin gingen auch 254 Aale, 136 Karpfen, 79 Hechte, 136 Zander und 24 Welse an den Haken, dazu eine angewachsene Anzahl von Weißfischen. „Wer rausgeht, kann gut fangen“, stellte der Zunftobermeister fest und belegte mit den Aufzeichnungen, dass ein Petrijünger an 18 Fangtagen 105 Kilo Fisch geangelt hat, unter ihnen 85 Barsche und zehn Zander. Bei einem eingeschickten Fangbuch aus Fulda lag sogar ein Brief mit viel Lob für das gute Fischwasser bei und die Bitte um eine neue Angelkarte – die übrigens für 2014 nicht teurer geworden ist.

    Leider gibt es immer wieder Angler, die gegen das Fischereigesetz verstoßen. Im vergangenen Jahr gab es fünf Anzeigen, darunter eine, die unter das schärfer ausgelegte Tierschutzgesetz fällt. Der Bestand an Kormoranen sei nicht weiter gestiegen, was Hartmann auch auf den milden Winter zurückführt, der die Vögel nicht verleitet ins Landesinnere zu ziehen.

    Er richtete einen Appell an die Menschen, die sich gerne am Fluss aufhalten, die Uferbereiche sauber zu halten. Es seien nicht immer unverantwortliche Angler, die dort Plastiktüten und Getränkedosen hinterlassen.

    Zum Schluss gab der Vorsitzende noch den Verwendungszweck der diesjährigen gemeinnützigen Spende bekannt, die sich aus dem Pfand nicht zurückgegebener Fangbücher finanziert: Über die Stadt werden zwei in den Mainfränkischen Werkstätten gefertigte Ruhebänke angeschafft, die am Main und an der Saale aufgestellt werden sollen. Außerdem denke man bereits an das Jahr 2017, in dem die Zunft ihr 450-jähriges Bestehen begeht. Es soll im Rahmen des Heimatfestes groß gefeiert werden, unter anderem mit einem traditionellen Fischerstechen der Zünfte. Ansonsten werde man sich im laufenden Jahr kirchlich und gesellschaftlich wieder an den üblichen Terminen beteiligen und am 29. März in Retzbach bei der Versammlung des Fischereiverbands Unterfranken, dessen Vizepräsident Hartmann ist, vertreten sein.

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