Der Bau der Wiesenfelder Kläranlage liegt gut im Zeitplan. Bei einer Besichtigung der Baustelle erläuterte Stadtwerkeleiter Klemens Albert den Stadträten den weiteren Baufortgang. Im Betriebsgebäude stehen bereits Maschinen. Sie sind wetterfest verpackt, weil das Gebäude noch kein Dach hat. "Es war aber einfacher, diese durch das offene Dach hineinzuheben", so Albert. Im Juni werden sie und die dazugehörigen Rohrleitungen installiert.
Berechnet ist die neue Kläranlage für einen Abwasserstrom von 25 Litern pro Sekunde. Kommt mehr an, so wird das Wasser in den Ziegelbach abgeschlagen. Bei der Besichtigung tauchte die Frage auf, was künftig mit dem zweiten und dritten Becken der bisherigen Teichkläranlage passiert – die neue Anlage steht da, wo sich das erste Becken befand. Die weiteren Becken bleiben bestehen, werden also nicht aufgefüllt und könnten sich zum Biotop entwickeln. Man will diese Entwicklung beobachten.
Das geklärte Wasser solle keinesfalls in die alten Becken eingeleitet werden, um danach als Überlauf im Ziegelbach zu landen. Albert: "Da würde sich die Qualität des geklärten Wassers wieder verschlechtern und wir müssten sehr viel Abwasserabgabe zahlen." Die Abwasserabgabe soll einen wirtschaftlichen Anreiz schaffen, damit Kommunen in die Leistungsfähigkeit ihrer Kläranlagen investieren. Bei Wiesenfeld kommt als Besonderheit hinzu, dass der Ziegelbach im Sommer manchmal trocken ist.
Klärgase zu verstromen wäre in Wiesenfeld zu aufwendig. Aber auf dem Dach des Betriebsgebäudes soll eine Photovoltaikanlage installiert werden.
Aufträge vergeben
In der anschließenden Sitzung stimmten die Stadträte jeweils geschlossen folgenden Vergaben zu: Die Putz- und Malerarbeiten wird die Firma Köhler (Karlburg) für rund 68 000 Euro ausführen. Die Estricharbeiten übernimmt die Firma Estrich-Sauer (Stetten) zum Angebotspreis von knapp 16 000 Euro. Das teuerste Angebot einer Firma lag da übrigens bei 90 000 Euro! Die Fliesen wird die Firma Naturstein und Fliesen (Gauaschach) für 49 000 Euro legen.
Ebenso einstimmig war der Werkausschuss für die Vergabe der Trinkwasserleitung in der Stettener Weinbergstraße an die Firma August Ullrich (Elfershausen) für 232 000 Euro. Das entspricht den zuvor veranschlagten Kosten. Die bisherige Leitung ist alt und verursacht hohe Unterhaltskosten. Es fehlen Absperrmöglichkeiten. Albert: "Bei einem Rohrbruch mussten wir in halb Stetten das Wasser abstellen."