Wenn alles nach Plan läuft, kann Mitte 2020 im Bereich Herrlesgarten-Speyerlesbaum gebaut werden. Dem Vorentwurf des dafür notwendigen Bebauungsplans stimmte der Gemeinderat am Mittwoch zu (12:2); die beiden Gegenstimmen kamen von Edmund Knöferl (CSU) und Sonja Stahl (FW).
Wie Bürgermeister Günter Koser (CSU) erläuterte, war ursprünglich angedacht, den Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren ohne Grünordnungsplan aufzustellen. Diese Idee habe sich nach einem Gespräch im Landratsamt jedoch zerschlagen.
Allerdings habe die Behörde in Karlstadt den "sehr vernünftigen Vorschlag" gemacht, das geplante Baugebiet durch beidseitige Bebauung der Erschließungsstichstraße etwas zu erweitern. Dadurch, so Koser, würden 15 Wohnhäuser möglich statt zwölf, was für die künftigen Bauherren den Vorteil habe, dass die einzelnen Bauplätze billiger würden. Durch die Umplanung werde aber eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig, die parallel zum Bebauungs- und Grünordnungsplanverfahrens betrieben werden solle.
Der Bürgermeister machte deutlich, dass die Erschließung des geplanten Waldzeller Baugebiets zunächst einmal für sechs Wohnhäuser erfolgen solle; die weitere Erschließung könne dann in einem oder zwei weiteren Bauabschnitten erfolgen.
Knöferl gefiel nicht, dass in dem neuen Baugebiet beim Abwasser nur ein Mischsystem vorgesehen ist; er hätte lieber ein Trennsystem gehabt. Ein solches ist laut Koser in diesem Bereich jedoch nicht möglich, da kein Vorfluter vorhanden sei.
Vor dem Hintergrund einer konkreten Anfrage war sich der Gemeinderat einig, dass künftig im Geltungsbereich des Bebauungsplans Zieglersrain in Steinfeld auch Wohnbebauunug ermöglicht werden sollte; bislang ist dies ausgeschlossen, da es sich um ein Gewerbegebiet handelt. Mit 14:0 Stimmen beschloss das Gremium, dass der Bebauungsplan von einem Gewerbe- in ein Mischgebiet geändert werden soll.
"Es gibt Dinge, die dauern unendlich lange", sagte Bürgermeister Koser mit Blick auf die seit acht Jahren angestrebte Öffnung der Leitplanke der Staatsstraße2437. Nun stehe man kurz vor dem Ziel, freute er sich.
Hintergrund ist, dass die im Zuge der Staatstraßenerneuerung angebrachte Leitplanke in Höhe des Biotops Wanderern das Queren der Straße erschwert und auch gefährlich macht. Bereits im Jahr 2010 habe Edmund Knöferl eine Öffnung der Leitplanke beantragt, die vergangenen anderthalb Jahre habe sich Gerd Reimer besonders stark für die Öffnung engagiert. Schließlich habe das staatliche Bauamt eine Öffnung zugesagt, unter der Voraussetzung, dass die Gemeinde parallel zur Straße hinter der Leitplanke einen Fußweg anlegt, der die Wanderwege dies- und jenseits der Straße verbindet.
Diesen Weg habe Reimer alleine angelegt, würdigte Koser dessen Einsatz; die Kosten für Schotter und Bretter habe die Gemeinde übernommen. Das staatliche Bauamt habe den Weg begutachtet und zugesagt, dass die Leitplanke geöffnet werde. Allerdings könne es bis dahin noch acht Wochen dauern.