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Lohr: Baustopp bei Glasfaserausbau in Lohr

Lohr

Baustopp bei Glasfaserausbau in Lohr

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    Die Verlegung von Glasfaserkabeln der Telekom für schnelles Internet im Lohrer Stadtgebiet ruht vorerst, bis bereits wieder verfüllte Leitungsgräben stichpunktartig überprüft wurden. Den Baustopp hat aber nicht die Stadt verhängt, weil sie rechtlich dazu gar nicht in der Lage wäre, sondern er ist das Ergebnis einer Übereinkunft aller Beteiligten. Das hat 2. Bürgermeister Dirk Rieb am Freitag in einem Pressegespräch berichtet.

    Der Glasfaserausbau ist durch zahlreiche Baumängel in Verruf gekommen, wofür die von der Telekom beauftragte Firma Circet verantwortlich ist. Rieb erinnerte daran, dass es in der vergangenen Woche noch einmal eine Gesprächsrunde mit Bürgermeister Mario Paul und den Firmen gab, wobei Paul die Einhaltung der Baustandards angemahnt habe.

    Viel genützt hat das nicht. Ortsbesichtigungen hätten gezeigt, "dass es so weiter ging wie bisher", erklärte Rieb. Daraufhin hätten sich auf seine Initiative hin am Mittwoch Vertreter von Telekom, Circet und der Energieversorgung Lohr-Karlstadt mit ihm und städtischen Mitarbeitern im Rathaus getroffen.

    Baustellen besichtigt

    Anhand von Fotos habe man sich davon überzeugt, dass die Beschwerden über Mängel zutreffend seien. Vor Ort habe man sich bei Baustellenbesichtigungen in Wombach, Rodenbach und Sendelbach die Lage angesehen: "Die gravierenden Baumängel waren eindeutig zu erkennen." Die Baustellenbesichtigungen seien auf großes Interesse von Anwohnern gestoßen, so Rieb. Nach seinen Angaben war das Echo durchaus unterschiedlich. Neben zahlreichen Hinweisen auf Mängel habe es auch versöhnliche Worte über die Bauarbeiter gegeben. Diese seien immer freundlich und im Grunde "arme Schweine", die einen guten Job machten, wenn man berücksichtige, was sie zur Verfügung gestellt bekämen.

    Gemeinsam hätten alle Beteiligten festgelegt, dass bis zur Behebung der Mängel "kein Meter neue Gräben ausgehoben wird". Noch offene Leitungsgräben seien seit Mittwoch fachgerecht geschlossen und verkehrssicher hinterlassen worden. Bereits wieder verschlossene Gräben würden in Anwesenheit des Bauamts, der Telekom und der Firma Circet "punktuell zur Kontrolle wieder geöffnet und auf mängelfreie Ausführung überprüft". Werde eine mangelhafte und nicht fachgerechte Ausführung vorgefunden, seien Abschnitte wieder zu öffnen und nach Regeln der Technik wiederherzustellen.

    Nach vorne schauen

    Rieb betonte mehrfach, dass dieses Vorgehen gemeinsam beschlossen worden sei. Das ganze Treffen sei sehr gut verlaufen. Alle Beteiligten seien der Überzeugung, dass man nach vorne schauen und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückgewinnen müsse.

    Einen Zeithorizont für die Umsetzung der Kontrollen gibt es laut Rieb noch nicht. Die Rodenbacher Firma Schröpfer werde bei den Kontrollen unterstützend tätig sein. Der Jahresurlaub des Unternehmens sei in der kommenden Woche vorbei. Es sei daher noch nicht absehbar, wann die Neuverlegung von Glasfaserkabeln wieder losgehen werde.

    Rieb betonte, dass die Stadt Lohr nicht der Auftraggeber des Glasfaserausbaus ist, sondern es sich um eine Angelegenheit der Telekom auf deren eigene Kosten handelt. Die Kontrollen und die Beanspruchung des städtischen Personals erfolgten also zusätzlich, weil man die vorhandene städtische Infrastruktur vor Schäden schützen wolle. Ziel sei es, "alles wieder so hinzubekommen, wie es vorher war".

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