Als sich kürzlich der Gemeinderat mit der etwa fünf Hektar umfassenden Abbauerweiterung des Trennfelder Unternehmens befasste, ging das auch von kommunaler Seite notwendige Plazet ohne große Diskussion einstimmig über die Bühne. Bürgermeister Jürgen Nolte las seinen Kolleginnen und Kollegen ein gutes Dutzend Flurnummern vor, auf deren Flächen das 1963 gegründete Kieswerk Schäfer südlich von Trennfeld bis zum Jahr 2020 weiter Sand und Kies gewinnen darf. Jetzt wartet das Unternehmen auf den behördlichen Segen des Landratsamts Main-Spessart, zumal die bisher genehmigten Abbauflächen weitgehend ausgebeutet sind.
Wie Bürgermeister Nolte den Gemeinderat weiter informierte, soll in den kommenden 15 Jahren auch die Baggergut-Halde verarbeitet werden, die sich am Wertheimer Weg seit dem Ausbau der Mainfahrrinne für eine begrenzte Zwischenlagerung "angehäuft" hat. Derzeit bedient man sich bereits für Betonherstellung primär dieses Baggergutes.
Was das Betonwerk Schäfer seit Jahrzehnten auf seinem 20 Hektar großen Firmengelände verarbeitet, sind quasi "Überbleibsel" der Natur, die der Main in Form von Sand und Kies abgelagert hat - und zwar überwiegend dort, wo sich der Fluss in großen Schleifen durch die Lande windet, wie zum Beispiel in den Räumen Lohr und Marktheidenfeld. Bodenaufschlüsse, so ließ Bürgermeister Nolte das Triefensteiner Ratsgremium ebenfalls wissen, hätten ergeben, dass die Lagerstätten von ihrer Beschaffenheit her eindeutig abbauwürdig seien.
Im Klartext: Im Umfeld der Schäferschen Werksanlagen liegen Sand- und Kiesvorkommen, die sich nach entsprechender Bearbeitung gut für die Betonherstellung eignen. Zudem ist das Erweiterungsareal auch im Regionalplan der Region Würzburg als Vorrangfläche ausgewiesen. In der Praxis bedeutet dies, dass der Abbau von Sand und Kies in Tiefen südlich von Trennfeld Vorrang vor allen anderen Nutzungen hat.
Die geplante Kiesausbeute sei "volkswirtschaftlich notwendig" und auch landschaftspflegerisch vertretbar, weil es sich hier nur um einen "zeitlich begrenzten Eingriff in die Natur" handele, erklärte Bürgermeister Nolte dem Gemeinderat und wies darauf hin, dass das Kieswerk ein "nicht wegzudenkender Faktor in diesem Raum ist".
Mit sieben Mischfahrzeugen und einer Betonpumpe versorgt das Unternehmen vorrangig die heimische Bauwirtschaft und den Baustoffhandel mit Fertigbeton, der aus Kies, Sand, Wasser und Zement hergestellt wird. Zu den Projekten, an denen das Kieswerk Schäfer unter anderem beteiligt war, gehörten in jüngster Vergangenheit die Bettinger Autobahnbrücke, das Factory-Outlet-Center "Wertheim Village" sowie das Klinkersilo des Zementwerks Lengfurt. Der anstehende Autobahnausbau ist ein mögliches Objekt, vom den sich das Trennfelder Unternehmen eine Scheibe des riesigen Auftragskuchens erhoffen dürfte.

14 Personen arbeiten derzeit für das Kieswerk, das von Georg Schäfer gegründet heute von dessen gleichnamigen 52-jährigen Sohn Georg als Geschäftsführer und vom Enkel des Firmengründers, Ingo Schäfer (29) als Werksleiter weitergeführt wird. Der Enkel hat sich auf seine Aufgabe in der "Chefetage" mit einem Studium als Diplom-Ingenieur für Steine und Erden vorbereitet.