Sie betreut die gemeindlichen Behindertenbeauftragten, fertigte über 100 Stellungnahmen zu Bauvorhaben, erstellte einen Maßnahmenkatalog und beantwortet auch Bürgeranfragen. Der Bericht der kommunalen Behindertenbeauftragten Elena Reinhard für die Jahre 2017 und 2018 zeigte dem Kreistag, wie vielfältig ihr Engagement ist.
So bietet sie die den inzwischen 14 gemeindlichen Behindertenbeauftragen Arbeitskreise und Informationsveranstaltungen an. Im Jahr 2017 gab es einen runden Tisch zur Teilhabe und Inklusion sowie die Veranstaltung "Barrierefreiheit für alle". Zu Ausstellung "Mut zum Miteinander – Inklusion", die zwei Wochen in der alten Turnhalle in Lohr gezeigt wurde, gibt es sogar ein Video im Internet. Von den Besuchern wurden Wünsche wie eine barrierefreie Stadtbibliothek (Lohr), bessere Bezahlung von Pflegekräften, abgesenkte Bordsteine in Gemünden, bezahlbare barrierefreie Wohnungen aber auch Hilfsmittel für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen in Behörden und Ämtern vorgebracht.
Barrierefreiheit auch im Internet
Die Behindertenbeauftragte bringt sich auch beim Internetauftritt des Landkreises ein. Dieser ist zwar grundsätzlich barrierefrei, die Bereiche "Leben in Main-Spessart", "Beratungsstellen" und "Aktuelles" werden aber zusätzlich auch in "leichter Sprache" angeboten, bis hin zu umgeschriebenen Pressemitteilungen.
Ein aktuelles Projekt ist der Aufbau eines digitalen Wegweisers "barrierefreies Leben" im Internet zusammen mit den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg sowie der Stadt Aschaffenburg. Er wendet sich an Menschen mit Behinderung und Senioren. Vorbild sind entsprechende Wegweiser in Heidelberg oder Erlangen. Erfasst werden Gebäude verschiedenster Kategorien, wie Ämter, Bildung, Gastronomie, Gesundheit, Kultur, Freizeit und Sport.
Ziel: 375 Gebäude im Landkreis Main-Spessart
Nach einer Info-Veranstaltung im Januar und der Schulung für das verwendete System "Hürdenlos" müssen nun die Gebäude erfasst werden. Seit April wurden 35 Objekte erhoben, Ziel bis zum Jahresende sind 375 eingetragene Gebäude im Landkreis Main-Spessart. Für diese Projektzeit wurden der Behindertenbeauftragen im Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement 25 Prozent mehr Arbeitszeit bewilligt. Ab 2020 geht das Projekt als dauerhafte Tätigkeit an die Behindertenbeauftragte über.
Außerdem ist für dieses Jahr die Zusammenarbeit mit der "ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung" EUTB) bei der Beratung von Privatpersonen, die Erstellung von Info-Flyern und -Broschüren und ein Konzeption zur Barrierefreiheit im Landratsamt geplant. Die Pflege des Internetauftritts in "leichter Sprache" geht zudem an die Behindertenbeauftragte über.
Imhof: Behindertenbeauftragte ein "Glücksfall"
Die Kreisräte zollten Elena Reinhard und ihrer Arbeit Respekt. "Sie sind ein Glücksfall für alle Menschen mit Behinderung", fand etwa Bärbel Imhof und hob besonders die gute Netzwerkarbeit hervor.
"Beim letzten Mal stellten Sie entschieden weniger Arbeitsbereiche vor", erinnerte sich Franz Wolf. Allerdings hatte Elena Reinhard die Tätigkeit auch erst im April 2016 übernommen und im gleichen Jahr erstmals einen Bericht gegeben. Auf seine Frage, wer am runden Tisch eigentlich beteiligt sei, antwortete die Behindertenbeauftragte: "Interessenten aus der Politik und von den Wohlfahrtsverbänden". Die Arbeiterwohlfahrt sei bisher nicht vertreten.
Auch Landrat Thomas Schiebel dankte für die gute Arbeit und wünschte weiter viel Erfolg.