Zum gemeinsamen Fastenbrechen in die Ulu-Moschee an der Partensteiner Straße in Lohr lud der türkisch-islamische Kulturverein Ditib Lohr die Bürgermeister der Stadt Lohr sowie Vertreterinnen und Vertreter der Lohrer Polizei und des Helferkreises Migration. Gekommen waren auch rund 130 Gäste muslimischen Glaubens. Gemeinsam zelebrierten sie das Fastenbrechen.
30 Tage dauert der Fastenmonat Ramadan. Der Lohrer Verein hat das Fastenbrechen, wie in den Jahren vor der Corona-Pandemie, wieder eigens einen Koch aus der Türkei kommen lassen. Serviert wurden am Datteln, Linsensuppe, Hackbraten türkische Art mit Couscous und/oder Kartoffelpüree und als Nachspeise ein Karottendip sowie Baklava.
Bis 2015 waren die Mitglieder fast ausschließlich Muslime türkischer Abstammung. Inzwischen kamen Muslime durch Flucht aus anderen arabischen Staaten dazu, berichteten der Vorsitzenden Adnan Altin und Emre Oymak im Gespräch mit der Redaktion.
Für alle offen
Aktuell seien es etwa 1000 Muslime in Lohr. Die Moschee sei für viele Geflüchtete der erste Anlaufpunkt gewesen, um Menschen zu finden, die ihre Sprache sprechen, blicken sie zurück. Der Verein habe damals Unterstützung in Form von Sachspenden, Lebensmitteln und Seelsorge angeboten. "Die Moschee ist für alle offen, eine Mitgliedschaft ist nicht verpflichtend", ergänzen Altin und Oymak. Sie sei ein Raum, um Gleichgesinnte zu treffen. Die Geflüchteten sehen sie als Bereicherung. Auch zum gemeinsamen abendlichen Fastenbrechen kämen in der Regel zur Hälfte Mitglieder, zur anderen Hälfte Geflüchtete. Mit Sonnenuntergang, nach 20 Uhr, begann am Samstag das gemeinsame Essen, bei dem aus großen Töpfen und Brätern das Essen ausgebreitet wurde. An zwei gegenüberliegenden Eingängen, getrennt nach Frauen und Männern, wurden dafür die Essensausgaben vorbereitet. Zum Ramadan gehört neben dem gemeinsamen Fasten und Fastenbrechen das Erleben von Menschlichkeit, Respekt und Höflichkeit. Es war ein geselliger Abend.