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KARLSTADT: Beim Thema Pub wird es oft lustig

KARLSTADT

Beim Thema Pub wird es oft lustig

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    Kritisch untersucht: Die Karlstadter Studentin und Vhs-Kursleiterin Heike Fitzner hat die Lehrwerke „Next“ und „Network Now“ miteinander verglichen. Sie werden im Erwachsenenunterricht eingesetzt.
    Kritisch untersucht: Die Karlstadter Studentin und Vhs-Kursleiterin Heike Fitzner hat die Lehrwerke „Next“ und „Network Now“ miteinander verglichen. Sie werden im Erwachsenenunterricht eingesetzt. Foto: Foto: Karlheinz Haase

    Das hätten sich die Autoren zweier Englisch-Lehrbuchreihen für Erwachsene wohl nicht träumen lassen: Sie wurden auf Herz und Nieren untersucht und miteinander verglichen. Die Karlstadterin Heike Fitzner knöpfte sich die beiden vor und zimmerte daraus ihre Zulassungsarbeit im Fach Englisch fürs Lehramt an Haupt- beziehungsweise Mittelschulen. In ihrer mehr als 80 Seiten starken Arbeit konzentriert sie sich darauf, auf welche Weise die beiden Bücher Landeskunde miteinbeziehen.

    „Ich merke immer wieder, dass es die Leute interessiert, wenn man ihnen von einem anderen Land erzählt“, sagt die 25-Jährige. Sie begann mit 20 Jahren, an der Karlstadter Volkshochschule Englisch zu unterrichten, ein Jahr später zusätzlich an der Vhs in Würzburg, hat also schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet. In Karlstadt konnte sie frei wählen, welche Lehrbücher sie verwendet. Sie entschied sich für die Reihe „Network Now“ von Langenscheidt. In Würzburg ist vorgeschrieben, einheitlich „Next“ aus dem Huber-Verlag zu verwenden.

    Um es gleich vorwegzunehmen: Heike Fitzner unterrichtet lieber mit „Network Now“. Ihr subjektives Urteil: „Ich finde es besser, weil es strukturierter aufgebaut ist.“ In jedem Kapitel werde das Schema Text, Übungen, Grammatik eingehalten. Im „Next“ dagegen finden sich vorne Haupttexte und hinten Übungen sowie Grammatik. Das gilt als moderner. „Aber es ist ein ständiges Springen zwischen den Seiten“, sagt die Kursleiterin.

    Soziale Gründe

    Die Teilnehmer an Vhs-Englischkursen sind vom Alter her bunt gemischt. Je ein Drittel kommt aus der Altersgruppe bis 34, zwischen 35 und 50 sowie über 50 Jahre. Interessant ist, dass nicht einmal alle kommen, um sich nachher beispielsweise im Urlaub besser verständigen zu können. Etliche kommen auch aus sozialen Gründen – sie lernen im Kurs neue Leute kennen. Gerade Ältere geben auch als Grund an, mit den Jüngeren mithalten zu wollen.

    Die landeskundlichen Themen sind Heike Fitzner wichtig. Sie sorgen in den Kursen für Unterhaltung und damit für Aufmerksamkeit. „Da geht es zum Beispiel darum, welches Bier in einem englischen Pub gibt“, berichtet sie. „Und schon bin ich im Thema drin, weil ich die Teilnehmer dann frage, was sie am liebsten trinken.“ – Alles natürlich auf Englisch. Das ist oft lustig.

    Systematisch hat sie untersucht, welche Buchreihe welche Themen aufgreift. Die vier Langenscheidt-Lehrwerke gehen stärker ein auf Mentalität und Stereotype, auf Essen und Trinken und auch ein wenig auf Politik und Geschichte. Und nur hier wird auch erklärt, was typisch ist für die englische Sprache, was die Kennzeichen von British English im Vergleich zu American English sind.

    Die vier Huber-Bücher beschreiben dafür das Schulsystem besser, erklären Begriffe wie Highschool oder College besonders gut. Deshalb hat es von Heike Fitzner eine bessere Note im Bereich Bildung und Beruf bekommen. Stärker vertreten sind hier auch Geografie und Feste.

    Die Kursleiterin kritisiert, dass in beiden Buchreihen Landkarten völlig fehlen. „Da ist von einem englischen Dorf die Rede, aber keiner weiß, wo das liegt.“ Ihr Fazit lautet auch hier wieder: „Next“ bietet zwar auch viel in Landeskunde, aber mehr in verstreuter Form und weniger gut sortiert.

    Mit ihren Schülern in Karlstadt ist die junge Kursleiterin meist zufrieden. Zusätzlich zu den 90 Minuten Unterricht pro Woche gibt es Hausaufgaben. Und die erledigen die meisten zuverlässig. Zum Teil treffen sie sich zusätzlich außerhalb des Kurses und bilden Lerngruppen. Tragen zu dieser Motivation wohl auch die landeskundlichen Themen bei?

    Thema der Zulassungsarbeit

    „Motivation durch Landeskunde“ lautet der Titel von Heike Fitzners Zulassungsarbeit. Untertitel: Ein kritischer Vergleich der beiden Lehrwerke Next“ und „Network Now“ aus der Erwachsenenbildung im Hinblick auf landeskundliche Inhalte. Zusätzlich zum Lehramt absolviert sie einen Magister-Studiengang mit Englischer Sprachwissenschaft als Hauptfach und Englische Literaturwissenschaft und Volkskunde als Nebenfächer.

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