"Was ich in meiner Berufsausbildung gelernt habe, hat mich sehr geprägt und hilft mir auch heute noch", warb der SPD-Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel direkt zu Beginn eines online-Gesprächs mit dem Leiter der Berufsschule Main-Spessart, Gerhard Hecht, für die berufliche Ausbildung. Anlass war die bayernweite Woche der Aus- und Weiterbildung, wie das Büro Rützels in einer Pressemitteilung schreibt.
An den beiden Schulstandorten in Karlstadt und Lohr gebe es eine große Anzahl interessanter Ausbildungsberufe, berichtete Hecht. Das sorge mit für die stabilen Zahlen an Berufsschülern, die stetig bei rund 1700 seien. Berufsintegrationsklassen, die Fachschule für Mechatroniktechnik in Lohr sowie die Schulform Berufsschule PLUS ergänzen das Angebot. Letzteres sei eine hervorragende aber ebenso häufig weniger bekannte Möglichkeit parallel zur Berufsausbildung. Dort könne man in zusätzlichen Unterrichtsstunden zweimal die Woche am Abend die Fachhochschulreife erwerben.
Herausforderungen durch Corona
Lobende Worte fand der Schulleiter für den Landkreis Main-Spessart: Der Zugriff auf die Mittel durch den Digitalpakt von Bund und Ländern sei sehr gut umgesetzt worden. Wo es notwendig war, seien Schüler mit Laptops ausgestattet worden. Von der Schule her sei entsprechend die komplette Schülerschaft erreichbar, sofern diese zuhause auf gutes W-Lan zurückgreifen könnten, so Hecht weiter. Probleme mit der digitalen Beschulung seien da. Diesen versuche die Schule entgegenzuwirken, zum Beispiel mit der Postzustellung von Aufgaben frei Haus. Dem gesamten Kollegium sei es ein ganz großes Anliegen, keinen Schüler zu verlieren und Bildungsgerechtigkeit einigermaßen zu garantieren.
Gleichzeitig seien Lerninhalte neu aufbereitet worden und keine Stunde ausgefallen. Formulierungen, wie "in den Faschingsferien muss nachgeholt werden, was im Januar verpasst wurde", lasse ihn schmunzeln. Allein der Praxisunterricht hinke hinterher. Diese Stunden seien nach hinten hinausgezogen worden, was aktuell zu zeitlichem Druck führe.