Die rund zwanzigköpfige Familie des US-Amerikaners Howard Wolf besuchte jüngst den DenkOrt-Deportationen in Homburg und das einstige Elternhaus seiner Mutter Karoline Wolf, geb. Heimann, schreibt der Markt Triefenstein in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Howard Wolf kam mit seiner Familie anlässlich einer Straßenbenennung nach seinem Vater Hermann Wolf in Dietzenbach (Hessen) nach Deutschland und wollte während seines Aufenthaltes auch den Ort und das Haus besuchen, aus dem seine Mutter stammte. Nach einer Besichtigung des einstigen Elternhauses von Karoline Heimann und dem Besuch des DenkOrt-Deportationen, auf dem auch Bilder von Julius und Rosa Heimann zu sehen sind, hieß Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock die Familie im Rathaus willkommen.
Howard Wolfs Großvater Julius Heimann, der Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Homburg war, war mit seiner Frau Rosa im Dezember 1941 unter den letzten sieben jüdischen Einwohnern, die am 23. September 1942 in ein Vernichtungslager deportiert wurden. Julius Heimann wurde in Theresienstadt, Rosa Heimann in Auschwitz ermordet. Wolfs Mutter, Karoline Sichel, wurde in das KZ Riga deportiert, welches sie nur überlebte, weil sie dort als Küchenhilfe des berüchtigten "Schlächters von Riga", Eduard Roschmann arbeitete. Ihr Martyrium setzte sich dann bis ins Lager Stutthof fort, wo sie schließlich von der russischen Armee befreit wurde.
Erinnerungen an die Geschichte wach halten
"Danke, dass unsere Familie und die Rolle, die sie in dieser Gemeinde spielte, durch Ihren Einsatz nicht vergessen werden. Wir danken Ihnen, dass Sie die Erinnerung verewigt haben", schrieb Howard Wolf in das Gästebuch der Gemeinde. Bürgermeisterin Deckenbrock betonte, wie wichtig es ist, Erinnerungen an die Geschichte wach zu halten und daraus zu lernen und eine bessere Zukunft aufzubauen. Deckenbrock überreichte der Familie Wolf unter anderem die Homburger Chroniken. Auf mehreren Seiten findet sich hier die jüdische Geschichte des Ortes und auch der Heimanns wieder.
Begleitet durch Karbachs Bürgermeister Bertram Werrlein setzte Familie Wolf die Reise mit einem Besuch des Friedhofs in Karbach fort. Auf dem jüdischen Friedhof befindet sich der Grabstein des jüdischen Vorfahren Lämmle Heimann.