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MASSENBUCH: Besuch im Bilderbuch-Bauernhof

MASSENBUCH

Besuch im Bilderbuch-Bauernhof

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    Keine Angst vor großen Tieren: Eine Handvoll Gras als Friedensangebot kann nicht schaden.
    Keine Angst vor großen Tieren: Eine Handvoll Gras als Friedensangebot kann nicht schaden. Foto: Fotos (2): Heilgenthal

    Wo gibt es noch einen Bauernhof, auf dem sich alle Tiere wohlfühlen, wie sie in Opas Bilderbuch zu sehen sind? Da muss man schon lange suchen; aber die 20 Kindergartenkinder aus Massenbuch und Hofstetten und die Vorschulkinder aus Wernfeld hatten Glück. Sozusagen vor der Haustüre, in Massenbuch bei Sieglinde und Arthur Riedmann, gibt es das Bilderbuchidyll noch. Da kann man junge Hasen und Katzen streicheln, den Schweinen, Kühen und Pferden „Guten Tag“ sagen und den immer hungrigen Ziegenbock „Hennes“ füttern, vorausgesetzt, man hat zuvor das anhängliche Huhn schon wieder in den Stall gebracht.

    Ermöglicht hat den Besuch der Erlebnistag des Bayerischen Bauernverbands „Kindertag auf bayerischen Bauernhöfen“, der zum zehnten Mal stattfand und an dem sechs Betriebe im Landkreis Main-Spessart teilnahmen. Arthur und Sieglinde Riedmann kennen sich als Vollerwerbslandwirte mit langer Familientradition nicht nur in Ackerbau, Obstbau und Viehzucht aus, sondern als Betreiber von zwei Ferienwohnungen auch mit Kindern, die bei einem Familienurlaub den Bauernhof als ideale Abenteuerkiste mit tollen Live-Erlebnissen entdecken.

    „Bei Kindergartenkindern muss man natürlich anders vorgehen“, weiß Bäuerin Sieglinde aus Erfahrung, „da stehen mehr die Streicheleinheiten im Vordergrund“. Die können schon bei der ersten Station, am Hühnerstall, verteilt werden. Dem von der sechsjährigen Enkelin Bela stolz präsentierten rotbraunen Huhn sieht man an, dass es an Kinder gewöhnt ist. Geduldig lässt es sich von allen Seiten über die Federn streichen und will anschließend den Gästen nicht mehr von der Seite weichen.

    Auch die Schweine grunzen neugierig und recken die Köpfe, während sich nebenan in einem gesonderten Verschlag Mutter und Tochter Katze kuschelnd wohlfühlen. Lebhafter geht es wieder nebenan im geräumigen Scheunenspielhaus zu, wo sich bei schlechtem Wetter auch gerne die Kinder der Feriengäste tummeln. Fast wie einst Tarzan lässt es sich von der Empore am Seil über das für die Landung ausgelegte Stroh schwingen. Nach dem Besuch der Kühe, die viel Milch geben und deswegen am Tag bis zu 80 Liter Wasser trinken müssen, wie Bauer Arthur verrät, warten auf der anderen Hofseite noch die Ziegen in ihrem Gatter. Und weil seine Frauen ihm immer alles wegfressen, freut sich Ziegenbock Hennes besonders über die angebotenen harten Brötchen.

    Nach eineinhalb Stunden Rundgang sind im Hof für die Schlussrast schon die Heuballen als Sitzgelegenheiten aufgebaut, und bevor Bäuerin Sieglinde die bereit stehenden Joghurt- und Kakaobecher verteilt, fordert sie auf: „Aber vorher bitte alle die Hände waschen!“ Während die Schwalben über den Köpfen der Gäste nach Fliegen und anderen Insekten jagen, löffeln und trinken die potenziellen Nachwuchslandwirte ihre Becher aus. Dazu wiehert von der Seite „Jacko“, das Pferd, in seiner Box. „Der will jetzt raus auf die Koppel“, sagt Arthur Riedmann, der noch schnell eine Handvoll knallroter Kirschen verteilt, frisch vom Baum gepflückt.

    Dann nähert sich der Besuch dem Ende, die Erzieherinnen bedanken sich und die Kinder gehen mit vielen Eindrücken nach Hause, auch die, die sich anfangs noch nicht so recht getraut hatten, einem Haustier nahe zu kommen. So gesehen hat der Besuch bei Riedmanns seinen Zweck vollständig erfüllt, wie es in der Einladung des Bauernverbands stand: „Der Tag soll die Möglichkeit geben, Landwirtschaft und Natur hautnah zu erleben. Mit konkreten, anschaulichen Beispielen sollen die Kinder das Leben auf dem Hof spielend entdecken.“

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