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Marktheidenfeld: "Bezugschein für Spinnstoffwaren" zurück in Marktheidenfeld

Marktheidenfeld

"Bezugschein für Spinnstoffwaren" zurück in Marktheidenfeld

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    Bezugschein des Wirtschaftsamtes im Landratsamt Marktheidenfeld vom 28. März 1945 für sechs "Schlafdecken".
    Bezugschein des Wirtschaftsamtes im Landratsamt Marktheidenfeld vom 28. März 1945 für sechs "Schlafdecken". Foto: Deubert

    "Beim Aussortieren meiner Bücher fiel mir der beiliegende Bezugschein in die Hände", schrieb ein älterer Herr aus Wendelstein bei Nürnberg kürzlich nach Marktheidenfeld. Der Schein wurde am 28. März 1945 vom Wirtschaftsamt im Landratsamt Marktheidenfeld ausgestellt. Er berechtigte Wilhelmine Röhlieg in Steinmark zum Bezug von "Spinnstoffwaren", konkret: von sechs "Schlafdecken". Einen freien Markt gab es kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges längst nicht mehr. Für viele Waren musste man nicht nur bezahlen, sondern sie waren zudem "bewirtschaftet". Man benötigte also eine behördliche Erlaubnis, sie überhaupt zu beziehen. Eingelöst worden ist der Bezugschein nicht. Dafür blieb keine Zeit. Der 28. März 1945 war der Mittwoch der Karwoche. Damals rückten amerikanische Truppen auf Marktheidenfeld zu. Am 2. April 1945, Ostermontag, besetzten sie Marktheidenfeld und richteten eine eigene Verwaltung ein. In Marktheidenfeld war damit die Herrschaft des Nationalsozialismus zu Ende. Das kleine Zeitzeugnis aus Papier im Postkartenformat wurde dem Historischen Verein Marktheidenfeld und Umgebung für das Archiv übergeben.

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