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STEINFELD: BGW Bohr GmbH in Steinfeld: Platz für 6000 Paletten

STEINFELD

BGW Bohr GmbH in Steinfeld: Platz für 6000 Paletten

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    Verbindungsglied: Geschäftsführer Georg Weidner zeigt eine der Komponenten, die sein Unternehmen für die Betonfertigteilindustrie herstellt. Es handelt sich um einen Verbindungsanker für einen Lichtschacht.
    Verbindungsglied: Geschäftsführer Georg Weidner zeigt eine der Komponenten, die sein Unternehmen für die Betonfertigteilindustrie herstellt. Es handelt sich um einen Verbindungsanker für einen Lichtschacht.

    Ihre Produkte wirken meist eher im Verborgenen. Denn das, was die Steinfelder BGW Bohr GmbH herstellt, verschwindet zum Großteil in Beton. Das 1986 von Georg Weidner gegründete und seither stetig gewachsene Unternehmen hat sich spezialisiert auf Zulieferteile für die Betonfertigteilindustrie.

    Dass sich das Unternehmen mit aktuell rund 40 Mitarbeitern fest am Markt etabliert und überdies Expansionsbedarf hat, ist auch nach außen sichtbar: Auf dem Firmengelände am Steinfelder Ortsrand steht eine riesige Lagerhalle mit 3000 Quadratmetern Grundfläche und Platz für 6000 Paletten unmittelbar vor der Fertigstellung. Investitionssumme: rund zwei Millionen Euro.

    Dass das Unternehmen einmal eine solche Entwicklung nehmen würde, hatte Georg Weidner 1986 vermutlich selbst nicht erwartet. Nach seiner Lehre in der Schlosserei Joha in Lohr hatte der heute 56-Jährige gut zehn Jahre bei Rexroth gearbeitet, als ihm die Idee kam, sich selbstständig zu machen. „Ich wollte das gleiche, was ich bei Rexroth gemacht habe, daheim machen“, erinnert sich Weidner.

    Und so richtete er sich in der Garage seines damaligen Wohnhauses eine Werkstatt ein. Von der ursprünglichen Idee, sich als Zulieferer für die regionale Maschinenbauindustrie zu etablieren, kam Weidner jedoch bald ab. Denn er stieß auf eine Marktlücke: Metallkomponenten für die Betonfertigteilindustrie.

    Zuganker, Schalungssysteme, Haftmagnete, Tragelaschen – rund 3000 Produkte aus eigener Entwicklung hat BGW seither auf den Markt gebracht. Zum Einsatz kommen sie in Betonfertigdecken ebenso wie in -treppen, -wänden oder -schächten.

    Rund 500 Kunden hat das Unternehmen. Nur wenige sitzen in der näheren Umgebung, beispielsweise die Cemex Beton-Bauteile GmbH in Neuendorf, ansonsten in ganz Deutschland. Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren sehr vom boomenden Industriebau in Deutschland profitiert, spricht Juniorchef Michael Weidner (35) von einem starken Inlandsmarkt.

    50 Prozent Exportanteil

    Jedoch produziert BGW längst nicht nur für den deutschen Markt. Rund 50 Prozent der Produkte gehen in den Export, größtenteils innerhalb von Europa, aber auch bis nach Saudi-Arabien. Über einen Händler beliefert man auch ein Betonteilewerk im afrikanischen Kongo.

    Seit der Gründung ging es für das Unternehmen stetig bergauf. Von Anfang an beschäftigte Georg Weidner Aushilfskräfte. Schnell wurde der Platz in Steinbach knapp und Weidner siedelte sein Unternehmen 1988 in das Hausener Gewerbegebiet um. Schon dort beschäftigte er zehn Festangestellte und 30 Aushilfskräfte.

    Doch auch in Hausen reichte der Platz für den expandierenden Betrieb bald nicht mehr aus. Mitte der 1990er Jahre zog BGW erneut um, diesmal in die Kastanienstraße an den Steinfelder Ortsrand. Dort war das um eine Produktionshalle erweiterte ehemalige Sportheim am alten Sportplatz frei geworden.

    Weidner ging beim Umzug davon aus, dass ihm die neuen Räume lange reichen würden. Doch er sollte sich täuschen. In den Jahren 1996, 2000 und 2008 wurden weitere Hallenbauten auf dem rund 20 000 Quadratmeter großen Firmengelände nötig. Die neueste und größte Halle steht nun unmittelbar vor der Fertigstellung. Mit ihr erhöht sich die Produktions- und Lagerfläche um 3000 auf dann insgesamt 7600 Quadratmeter.

    80 Mitarbeiter in China

    Allerdings produziert BGW nicht nur in Steinfeld. Es gibt ein zweites Standbein in China. Von dort, so sagt Georg Weidner, habe man schon seit Mitte der 1990er Jahre Schmiedeteile für die Weiterbearbeitung in Steinfeld bezogen. Weil man das Know-how nicht den Chinesen habe überlassen wollen, und weil ein Unternehmen mit einer Produktion vor Ort leichter auf dem chinesischen Markt Fuß fassen könne, habe er sich zum Aufbau eines eigenen Werkes entschieden. Weidner kaufte ein Grundstück in der Peripherie von Shanghai. Seit 2012 steht dort eine zweigeschossige Halle mit 3000 Quadratmetern Grundfläche. Rund 80 Mitarbeiter zählt der Betrieb heute. Die Geschäfte leitet vor Ort Weidners zweiter Sohn Jens. Er ist ebenso wie sein in Steinfeld tätiger Zwillingsbruder Michael Wirtschaftsingenieur. Beide sind 2004 in das Unternehmen eingestiegen.

    Von China aus produziert BGW zum einen Zulieferteile für die Steinfelder Produktion, daneben aber natürlich auch für den chinesischen Markt. Dieser biete enormes Potenzial, sagt Georg Weidner angesichts von 40 Millionen neuen Wohnungen, die in China gebaut werden sollen.

    Die Zeichen bei BGW stehen also weiterhin auf Wachstum. Das dokumentiert nicht zuletzt der Bau der riesigen neuen Lagerhalle. Ein großes Lager sei zum einen nötig, um Bestellungen schnell bedienen zu können, erklärt Michael Weidner. Überdies könne man durch den zusätzlichen Platz in den anderen Hallen die Produktion entzerren. Ob der frei werdende Raum dann für eine Erweiterung der Produktion genutzt wird? „Das wird uns der Markt zeigen“, sagt Georg Weidner.

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