Marktheidenfeld (jos) Einstimmig befürwortet hat der Bauausschuss des Marktheidenfelder Stadtrates in seiner Sitzung am Donnerstag die Neubauten eines Pennymarktes sowie eines Getränkemarktes und Backwarenverkaufes auf dem Areal der früheren Firma Bieräugel an der Georg-Mayr-Straße 20 in Marktheidenfeld. Rechtlich gebe es da nichts einzuwenden, erklärte Bürgermeister Dr. Leonhard Scherg.
Wie Scherg hervorhob, habe der Ausschuss nicht die Frage zu beurteilen, ob die geplanten Einrichtungen für Marktheidenfeld notwendig und sinnvoll seien, sondern er habe sich an den gesetzlichen Vorgaben zu orientieren. Und da entsprächen beide Anträge den Auflagen für das als Gewerbegebiet ausgewiesene Areal.
Wie Stadtbaumeister Elmar Kirchner ausführte, wollen beide Bauwerber die vorhandenen Gebäude abreißen. Monika Scott aus Langenselbold will in ihrem Teil einen Getränkemarkt und Backwarenverkauf mit insgesamt 719 Quadratmetern Verkaufsfläche errichten. Die notwendigen 47 Stellplätze sind nachgewiesen. Sie sollen, so die Vorgabe der Stadt, unversiegelt bleiben. Auch die WTS Grundstücksverwaltungs GmbH, die gleich nebenan einen Pennymarkt bauen will, kann mit 65 Stellplätzen mehr Parkplätze als erforderlich vorhalten. Der Markt soll 778 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Die Mitglieder des Ausschusses nickten beide Vorhaben ab.
Keinerlei Einwände gab es auch gegen den Bauantrag der Rudergesellschaft Marktheidenfeld (RGM), die ihr Bootshaus sanieren möchte. Dabei ist geplant, das Dach zu verlängern, einen Lagerraum einzurichten und eine neue Fluchttreppe für das Obergeschoß anzubringen.
Ohne Gegenstimme abgesegnet wurde der Antrag von Ernsting's family GmbH & Co. KG (Coesfeld), die am denkmalgeschützten Anwesen Marktplatz 11 eine Werbeanlage und Markisen mit Werbeaufdruck anbringen will. Die Werbeanlage muss sich aber am jetzigen Farbton des Hauses orientieren.
Zwar haben Harry und Zeljka Kessler für ihren Hausumbau am Setzgraben 7 noch nicht die Zustimmung der Nachbarn, jetzt aber grünes Licht vom Bauausschuss. Und das, obwohl ihr Anbau in Form eines Zwerchhauses den erforderlichen Grenzabstand zur Straße um 1,50 Meter verringert und ihre auf der rückwärtigen Dachseite geplante Gaube fast die doppelte Größe des eigentlich vorgesehenen Maximums hat. Allerdings waren die Stadträte mit Stadtbaumeister Kirchner der Meinung, dass die Abweichungen noch vertretbar seien und es außerdem bereits mehrere genehmigte ähnliche Fälle im Istelgrund gebe.
Verwaltungsintern abgesegnet worden war der Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage durch Elena und Vitali Bart in der Holzwiese 4 in Altfeld. Bürgermeister Scherg freute sich über den ersten Bau im Baugebiet "Hirtengärten IV".
Mehrheitlich geteilt wurde vom Ausschuss die Meinung der Stadtverwaltung, wonach die Montfortstraße nicht für den Busverkehr geeignet sei und die von Realschule/Gymnasium kommenden Schulbusse auf der Fahrt zur Grundschule den kleinen Umweg über die Baumhof- und Vorderbergstraße nehmen sollten.
Verkehrsreferent Harald Michalke verwies unter anderem auf die Enge der Straße mit 4,80 Metern, den starken Autoverkehr wegen des dortigen Kindergartens und die Kosten von rund 50 000 Euro, die entstünden, wenn die Einmündung Montfortstraße/Vorderbergstraße den erforderlichen Busradien angepasst würde. Stadtrat Horst Martin ergänzte, dass die Schulbusse außerdem gerade zu jenen Zeiten führen, in denen die Eltern ihre Kinder zum Kindergarten brächten.