Fehler und schlechte Noten in der Schule lassen einen oft am eigenen Können zweifeln, machen unsicher und haben weitere Fehler und noch schlechtere Noten zur Folge. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, haben sich diverse Bildungsinstitute zur Aufgabe gemacht, darunter Stefan Ehrls proLogo. Das Marktheidenfelder Institut hat in den vergangenen Jahren Erfolgsgeschichte geschrieben und rief nun erstmals zum proLogo-Tag.
Vor zwölf Jahren hat Diplom-Handelslehrer Stefan Ehrl seine erste Schule gegründet. Nachhilfe, das lag ihm offenbar: Seine zwei Jahre jüngere Schwester Petra ließ sich trockenen Lernstoff am liebsten vom Bruder erläutern, und auch in der Studienzeit gab Ehrl erfolgreich Nachhilfe. Der Marktheidenfelder beschloss, sich selbstständig zu machen.
Über 100 Lehrer
Angefangen hat er mit einem Raum im Elternhaus. Schon bald begann proLogo zu wachsen, weitere Lehrkräfte stießen zum Team, neue Schulen wurden eröffnet. Heute unterrichten über 100 Lehrkräfte an 19 Standorten in Bayern, Hessen und Niedersachsen Schüler aller Schularten und Altersstufen – darunter Frammersbach, Gemünden, Karlstadt, Lohr und Marktheidenfeld.
Aus seiner Erfahrung weiß Ehrl: „Was man nicht gut kann, das macht man im Regelfall auch nicht gern.“ Er wollte Schülern zeigen, was sie schon können, um danach dieses Können zu erweitern. Das geschieht im Einzelunterricht und in Kleingruppen, in denen die Lehrer „auf jeden Schüler individuell“ eingehen. Fehler sind für Ehrl und seine Kollegen keine Zeichen dafür, dass man dumm ist, sondern zeigen, was noch zu lernen ist. Durch Lernerfolge bauen Schüler ihr Selbstbewusstsein wieder auf.
Dass sein Konzept so viel Zuspruch findet, hat den Gründer selbst überrascht. Am Anfang seien nur fünf Schulen geplant gewesen, nun seien es 19. Viele Kunden gewann Ehrl mit seinem Team durch Mundpropaganda. „Auf die Empfehlungen sind wir besonders stolz“, sagt der Pädagoge. Weiter zu expandieren sei nicht unbedingt sein Ziel: „Bildung ist eine Vertrauenssache“.
Lebendes Mühlespiel
Auch im Bereich der Erwachsenenbildung und der Unternehmensschulungen wird das Angebot erweitert: Kommunikationskurse und Coaching, Lerneffizienz und Telefontraining. Für den Sommer sei eine neue Aktion geplant: ein „lebendes“ Mühlespiel, in dem an Stelle der Spielsteine Menschen agieren. Die Aktion werde sich hauptsächlich an Unternehmen und Vereine richten. Sie soll den Mitarbeitern besseres Zusammenwirken beibringen. Denn „je besser die Qualität der internen Kommunikation ist, desto sicherer sind der Erfolg und die Zukunft jeder Firma“, erklärt Ehrl.
An seinen ersten Schüler, Johannes, der mittlerweile 26 Jahre alt ist, erinnert sich Ehrl noch nach zwölf Jahren: Der damalige Realschüler ist jetzt Verwaltungsangestellter und BWL-Student. Letzte Woche habe Ehrl mit Johannes' Vater telefoniert, der meinte: „Wenn Lernprobleme auftauchen, sage ich zu meinem Sohn: Mensch Du, ruf doch Ehrl an.“