Voraussetzung für diesen Lehrgang ist eine abgeschlossene Feuerwehr-Grundausbildung sowie eine ärztliche Bescheinigung, dass die Einsatzkräfte der Belastung die beim Tragen von Atemschutzgeräten auftreten gewachsen sind. Die Untersuchung kann nur von Ärzten durchgeführt werden, die von der Berufsgenossenschaft hierfür ermächtigt sind.
An drei Samstagen wurde den Teilnehmern Wissen aus den Bereichen Atmung des Menschen, Atemgifte, Atemschutzgeräte, Aufgabenverteilung im Atemschutz, Einsatzgrundsätze und Einsatztaktik, sowie Wartung und Pflege von Atemschutzgeräten vermittelt. Im praktischen Teil wurde mit einfachen Gewöhnungsübungen begonnen, um die Teilnehmer mit der zusätzlichen Ausrüstung der Atemschutzmaske und vor allem mit dem 14 Kilogramm schweren Pressluftatmer vertraut zu machen.
Schwerpunkte waren die Themen Brandbekämpfung und „Flashover“. Durch die verbesserte Schutzkleidung sind die Einsatzkräfte in der Lage, wesentlich tiefer in brennende Gebäude einzudringen. Auf Grund der im Vergleich zu früher geänderten Gebäudebauweise mit zum Beispiel Doppelglasfenster, Wärmedämmung und Wandisolierung sind die Häuser luftdichter geworden. Durch fehlenden Sauerstoffzutritt schwelen Brände länger, bevor sie durch wesentlich später platzende Fenster bemerkt werden. Die Räume heizen sich daher auf bis zu 1000 Grad Celsius im Deckenbereich auf. Um hier nicht unkalkulierbare Risiken einzugehen, werden die vordringenden Kräfte bereits im Grundlehrgang verstärkt mit dieser Problematik vertraut gemacht.
Nach Abschluss der Ausbildung müssen die Geräteträger in der Lage sein, Menschen und Tiere in vollkommen verqualmten Räumen und weitläufigen Gebäuden schnellstens aufzufinden und zu retten. Außerdem wird gezielte Brandbekämpfung im Innenangriff geübt. Oberstes Ziel nach der Rettung von Leben ist das Vermeiden von Wasserschäden und Verhinderung der Ruß- und Rauchausbreitung in nicht betroffene Bereiche.
Um die angehenden Geräteträger auf diese Aufgabe vorzubereiten, wurden die Belastungen und Schwierigkeiten langsam gesteigert. So wurde zum Beispiel ein Teil der Lohrer Kanalisation ohne Beleuchtung begangen, das Dach eines höheren Gebäudes über die Drehleiter erklommen und vom Turm der Feuerwache abgeseilt.
Zum Ausbildungsprogramm gehörte auch das Tätigwerden bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen. Selbst eine kleinere Feuerwehr muss in der Lage sein, die ersten Maßnahmen einzuleiten.
Einsatzübungen bei einem Werkstattbrand rundeten den praktischen Teil ab. Eine Person musste gerettet und gefährdete Behälter geborgen werden. Die Lehrgangsteilnehmer konnten somit das im theoretischen und praktischen Teil erlernte Wissen umsetzen.
Kreisbrandmeister Joachim Mantel, gleichzeitig Kommandant der Lohrer Feuerwehr, überreichte zusammen mit Kreisbrandinspektor Harald Merz die Zeugnisse.
Die Teilnehmer: Stefan Roos (Bischbrunn), Michael Feser, Achim Strohmenger (beide Gössenheim), Johannes Radon, Benedikt Steigerwald (beide Gräfendorf), Lukas Kunkel, Fabian Noll, Sebastian Tews (alle Habichsthal), Michael Würr (Windheim), Phillip Schöffer (Hasloch), Jürgen Arnold, Marcel Matthes, Christian Roth, Alexander Dengl (alle Homburg), Tobias Schmittroth, Martin Strohmenger (beide Karsbach), Christian Seubert (Kreuzwertheim), Mario Schönfeldt, Andre Schönfeldt (beide Krommenthal), Nicole Breitenbach (Langenprozelten), Johannes Brod (Marktheidenfeld), Alexander Ebert, Kevin Götz (beide Partenstein), Markus Schrems, Markus Wiesmann (beide Schollbrunn).