Jährlich behandelt das Bezirkskrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin in Lohr rund 14 000 Patienten stationär, teilstationär und ambulant. Zu den Bezirkseinrichtungen in Lohr zählen unter anderem auch zwei Heime am Sommerberg, eine Berufsfachschule und ein Sozialzentrum. Am Klinikum Main-Spessart gab es bereits über 20 Covid-19-Fälle. Wie steht es am BKH? Anlass für eine Nachfrage beim Pressesprecher des Bezirks, Markus Mauritz.
Wie ist die Situation bezüglich Corona am Bezirkskrankenhaus in Lohr?Markus Mauritz: Das Thema beschäftigt uns kontinuierlich und sehr intensiv. Vor allem, da wir einen hohen Anteil von „Risikopatienten“ haben, die aufgrund ihres Alters und schwerwiegenden psychiatrischen und anderen Erkrankungen sehr gefährdet sind. Unsere Bemühungen aber haben bisher tatsächlich funktioniert. Eine ganz große Hilfe ist hier unser Krankenhaushygieniker, Dr. Thomas Schönfeld, der mit seinem Team fast Tag und Nacht zur Verfügung steht.
Gab es bereits positive Covid-19-Fälle?Mauritz: Gleich zu Beginn im März gab es drei Fälle, die jedoch isoliert blieben. Seitdem und aktuell hatten wir keinen einzigen infizierten Patienten. Sieben Mitarbeiter befinden sich aktuell in Quarantäne – erkrankt ist niemand.
Wurden Bedienstete und Patienten in der Vergangenheit schon getestet und findet dies weiter regelmäßig statt?Mauritz: Wir testen ganz viel. Alle Patienten werden bei Aufnahme getestet. Immer wieder bei Verdacht auch während des Aufenthaltes. Dazu führen wir auch Reihentestungen insbesondere in der Forensik und der Alterspsychiatrie durch. Sowohl bei Patienten als auch bei Mitarbeitern. Im Verdachtsfall testen wir darüber hinaus ganz gezielt.
Wie sind die Besuchsbeschränkungen aktuell?Mauritz: Differenziert nach Risiko. In der Alterspsychiatrie mit höheren Vorsichtsmaßnahmen als in anderen Bereichen – Anmeldung, Mund- und Nasenschutz sowie Plexiglaswände sind dort erforderlich –, in anderen Bereichen gestuft.
Wie steht es um die "Bewegungsfreiheit" für die Patienten, beispielsweise mit dem Ausgang in die Stadt?Mauritz: Auch hier differenziert nach Risiken. Körperlich gesunde, absprachefähige Patienten können und sollen sich frei bewegen, auch in die Stadt. Patienten mit hohem Risiko bewegen sich begleitet auf dem Gelände möglichst oft und frei.
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