Wiederum zählten die Besucher des Lohrer Stadtturmes im vergangenen Jahr 2017 nach Tausenden,die den herrlichen Rundblick über das „Spessarttor“, das Maintal und die umliegenden bewaldeten Höhen genießen wollten. Und wieder verewigten sich tausende Turmbesteiger, die die insgesamt rund 300 Treppenstufen rauf und runter nicht scheuten, im aufliegenden Turmbuch; oft auch mit persönlichen Anmerkungen über den herrlichen Ausblick und Empfindungen.
Woher kommen die Besucher des Lohrer Bayersturmes, so genannt nach der letzten dort hoch oben wohnenden Türmerfamilie Bayer? Die umfangreiche Palette der Wohnorte oder Herkunftsländer der Stadtturmbesteiger gibt auch gleichzeitig einen Überblick, woher die Besucher unserer Stadt kommen.
Bunter Mix im Turmbuch
So sind im bunten Mix im Turmbuch eingetragen: Besucher aus der Region, aus Deutschland/Europa und aus vielen außereuropäischen Ländern und anderen Kontinenten.
Hier eine kleine Auswahl der handschriftlichen Einträge woher die Besucher kommen: Schöllkrippen, Mexiko, Frankreich, Berlin, Spanien, Brüssel, USA, Mittelsinn, Irak, China, Quistreham (Lohrer Partnerstadt), Norwegen, China, Schweiz, Indien, Namibia, Irland, Vietnam, Kroatien, Canada...
„Ziege war nicht mehr da“
Manche Turmbesteiger ergänzten ihre Einträge auch mit persönlichen Eindrücken von hoch oben; so notiert ein Frans Hovenkamp aus Mattange/Holland im Buch: „Super, sehr schön, Ziege war aber nicht mehr da...„ (Eine Anspielung auf die im Turm vorhandene Futterraufe und den Sandstein-Trog für die frühere Haltung von Ziegen hoch oben über den Dächern Lohr).
Weitere Anmerkungen lauten beispielsweise „Sehr schöner Turm“, „Super, echt cool“ oder „Tolle Aussicht!“
Zu den Öffnungszeiten des rund 40 Meter hohen Bayersturmes (siehe weiter unten) werden die Besucher am Eingang von Turm-Manager Heinz Müller oder seiner Vertretung empfangen. Er beantwortet auch kenntnisreich die vielen an ihn gestellten Fragen zu dem stattlichen Turm, der im 13./14.Jahrhundert als Teil der sehr umfangreichen Lohrer Stadtbefestigung zusammen mit anderen Wehrteilen erbaut wurde.
Die damaligen Herren in der Stadt, die Grafen von Rieneck, legten großen Wert auf eine laufende Instandhaltung der großen Stadtmauer. Zur Finanzierung dieses Projektes zum Erhalt der Stadt wurde ein sogenanntes Ungeld auf bestimmte Getränke erhoben, . Dieses Instandhaltungs- und Finanzierungssystem hat sich offensichtlich gut bewährt; Lohr wurde zum Beispiel von Feinden nie eingeäschert. Das„ Ungeld“ entsprach wohl etwa der heutigen Getränkesteuer. Ein Blick auf die Besucher-Eintragungen im Turmbuch 2017 ergibt zunächst eine Zahl von 2420 Turmbesuchern.
Da sich jedoch erfahrungsgemäß ein großer Teil dieser Besucher nicht in dieses aufliegende Buch einträgt- aus welchen Gründen auch immer – muss hierzu nach Erfahrungswerten noch eine große Anzahl von „Nichteintragern“ hinzugerechnet werden.
Auch Sonderführungen
Außerdem kommen hierzu noch die Teilnehmer an Stadtführungen mit Turmbesteigung und die Teilnehmer an Sonderführungen auf den Turm. Diese sich dann ergebende Gesamtzahl an Turmbesuchern wird noch ermittelt. Allein nach den Turmbuch-Eintragungen zeigt sich als besucherstärkster Monat der Oktober 2017 mit 488 Eintragungen. Lediglich 76 Besucher hatten sich am Weihnachtsmarkttag im Turmbuch „verewigt“.
Man darf auch für das Jahr 2018 mit vielen Turmbesteigern und interessanten Einträgen im Turmbuch rechnen. Haben auch Sie, liebe Leserin, lieber Leser, schon mal den Rundumblick vom Wahrzeichen Lohrs genossen und eventuell schöne Fotos mit nach Hause gebracht?
Öffnungszeiten Auch im laufendenden Jahr 2018 wird der Lohrer Bayersturm wieder vom Frühlingsfest (18. März) bis zum Rambourfest im Oktober für Besucher offenstehen. Die Besucherzeiten sind dann samstags, sonntags, feiertags und zusätzlich an bestimmten Tagen von 10 Uhr bis 12 Uhr. Bei weiterhin freiem Eintritt ist Turm-Manager Heinz Müller wieder gerne bereit, Fragen zu beantworten.