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MARKTHEIDENFELD: Böger: Ein Traditionsgeschäft schließt

MARKTHEIDENFELD

Böger: Ein Traditionsgeschäft schließt

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    Diese Zeiten sind wohl für immer vorbei. Landauf und landab müssen Facheinzelhändler ihre Läden schließen. Der Wettbewerb mit den Großen, zu denen vor allem auch die Discounter-Ketten mit ihren Schnäppchen-Angeboten im „Non-Food-Bereich“ zu zählen sind, drückt den Kleinen mehr und mehr die Luft zum Atmen ab.

    Auch Inge Böger wird ihr Geschäft nach dem nun begonnenen Räumungsverkauf schließen. Damit geht auch die Tradition eines Familienbetriebs zu Ende, der noch vor zwei Jahren sein 100. Jubiläum feiern konnte. Die Geschäftsfrau erfüllt dies mit ihrem Mann schon mit Wehmut. Schließlich hatte man viele, treue Kunden, denen man sehr dankbar sei.

    Inge Böger macht für die Schließung zunächst Altersgründe geltend, man habe keinen Nachfolger aus der Familie. Dazu kommen eine mangelnde Frequentierung der Innenstadt und eben eine Veränderung des Kaufverhaltens insgesamt. Da gebe es die Discounter in Hülle und Fülle an Marktheidenfelds Peripherie, aber auch die großen Möbelhäuser in der Umgebung mit aufgestockten Sortimenten bei Geschirr und Haushaltwaren. Bei Markenartikeln seien heute Internet-Händler als Konkurrenz nicht zu unterschätzen.

    In Sachen Haushalt und Geschirr ist außerdem inzwischen eine gewisse Bedarfsdeckung erkennbar. Kurz gesagt: Die Leute haben ihre Schränke voll. Das Bewusstsein für Qualität sei in diesen Bereichen sicher zusehends geschwunden, was man auch an den wirtschaftlichen Problemen der traditionellen Porzellan- oder Glashersteller sehen kann. Beratung und Service im Fachhandel, etwa bei Reparaturen, sind bei Billigangeboten kein wirklicher Kaufanreiz mehr.

    Die Mitarbeiterinnen von Inge Böger hatten Interesse geäußert, das Geschäft weiter zu führen. Dazu konnte die Geschäftsfrau aber nicht wirklich ermuntern. So werden Teile des Sortiments von der Firma Gebrüder Liebler in Erlenbach zur Erweiterung ihres Angebots übernommen. Mit diesem Partner kooperierte man seit Jahren schon bei „Hochzeitstischen“. Für die beiden Beschäftigten Sonja Wiesmann und Heike Winkler konnten neue berufliche Perspektiven angebahnt werden.

    Zu bereits einigen in Marktheidenfelds Innenstadt leer stehenden Geschäftsräumen könnten dann bald schon weitere in der Herrngasse dazu kommen. Für eine Vermietung sind Inge und Manfred Böger offen.

    Vor allem Manfred Böger will aber weiterhin geschäftlich tätig bleiben. Der frühere Prokurist eines Marktheidenfelder Industriebetriebs hat sich seit Jahren ein weiters Standbein aufgebaut, das mit der Zeit immer besser ins Laufen kam. Den Import von Boeger-Weinen aus Kalifornien (siehe Artikel unten) wird er gerne fortsetzen.

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