Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

GEMÜNDEN: Brasilien: Millionen leben in bitterer Armut

GEMÜNDEN

Brasilien: Millionen leben in bitterer Armut

    • |
    • |
    Der Gemündener Esperanza-Verein hat 1000 Euro für brasilianische Straßenkinder gespendet.
    Der Gemündener Esperanza-Verein hat 1000 Euro für brasilianische Straßenkinder gespendet. Foto: Foto: Franz Gerhard

    Olympia ist vorbei, die Probleme sind geblieben. Daher unterstützte der Eine-Welt-Verein Esperanza mit 1000 Euro die offene Sozialarbeit brasilianischer Straßenkinder-Organisationen in den Großstädten Recife und Caruaru.

    Den Kindern, die vor dem Elend oder der Gewalt von zu Hause geflohen sind, wird in einem geschützten Raum die Möglichkeit geboten, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und sich Perspektiven für ein besseres Leben zu erarbeiten.

    Obwohl Brasilien inzwischen zu den aufstrebenden Schwellenländern gehört, lebt immer noch mehr als ein Drittel der 190 Millionen Einwohner in bitterer Armut, teilt der Verein mit. Das durchschnittliche Tageseinkommen beträgt 1,50 Euro.

    Die extreme soziale Spaltung spiegelt sich in dem bis heute ungelösten Problem der Straßenkinder wider. Betteln, verschiedene Dienstleistungen, aber auch Kleinkriminalität und Prostitution gehören zu den Überlebensstrategien dieser Kinder und Jugendlichen. Da der Staat sich um sie wenig kümmert, bleibt es weitgehend nichtstaatlichen Organisationen überlassen, ihnen Halt zu geben und Zukunftschancen zu eröffnen.

    Landesweit unterstützt das deutsche Hilfswerk Misereor mehr als 20 Straßenkinder-Organisationen, darunter die „Casa de Passaltem“ (CdP) in der Millionenstadt Recife. Für rund 400 Straßenkinder ist das CdP-Haus eine sichere Anlaufstelle.

    Mit Tanzen und Theater entfalten sie ihre Begabungen und entwickeln Vertrauen in die eigenen Stärken. Darüber hinaus begleitet das Team die Familien, unterstützt Eltern, die sich selbstständig machen wollen, und steht mit psychologischer Beratung zur Seite. Außerdem stärkt die Organisation mit politischer Lobbyarbeit die Rechte der Kinder und Jugendlichen. In Caruaru kümmert sich „COMVIVA“ um Straßenkinder.

    Neben Freizeitangeboten können die Mädchen und Jungen hier eine Berufsausbildung machen, zum Beispiel zum Bäcker oder Besenbinder. Elementarkurse bereiten sie auf die staatlichen Schulen vor. Mit Erfolg, denn 95 Prozent der Kinder erreichen dort einen Schulabschluss.

    Cristina Mendoza, Mitgründerin der „Casa“, schildert ein typisches Schicksal: „Matildas Familie kommt aus dem Sertao im Nordosten Brasiliens, einer sehr armen Gegend. Als Kleinbauer ohne Land konnte der Vater dort seine Familie nicht mehr ernähren und ist mit ihnen hierher gezogen, natürlich in der Hoffnung, in der Großstadt sei alles besser. Doch ohne Arbeit ist die Familie hier sehr schnell in einer Favela gelandet. Schon nach wenigen Wochen waren ihre geringen Ersparnisse aufgebraucht und die Kinder mussten auf die Straße zum Geldverdienen. Durch einen Zufall hörte dann Matildas Mutter von uns und nahm Hilfe an. Sie hat sich nach einer Ausbildung in der Müttergruppe der CdP und mit einer kleinen Starthilfe als Schneiderin selbstständig gemacht, und ihr Mann hat mittlerweile auch eine Arbeit gefunden. Die beiden verdienen jetzt wieder genug, um sich und ihre Familie zu ernähren."

    Spenden sind möglich direkt im Weltladen, oder auf das Esperanza-Konto: IBAN-Nr. DE96790500000380012112.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden