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ALTFELD: Braun-Leitung Altfeld: Auf Bernhard folgt Bernhard

ALTFELD

Braun-Leitung Altfeld: Auf Bernhard folgt Bernhard

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    Packt mit an: Der neue Leiter des Braun-Distributionslagers Altfeld, Bernhard Höcherl, will in Zukunft noch mehr Umsatz beim Umschlag der Waren aus dem Konsumgüterkonzern Procter & Gamble machen.
    Packt mit an: Der neue Leiter des Braun-Distributionslagers Altfeld, Bernhard Höcherl, will in Zukunft noch mehr Umsatz beim Umschlag der Waren aus dem Konsumgüterkonzern Procter & Gamble machen. Foto: Foto: Andreas Brachs

    Beim Vornamen müssen sich die Mitarbeiter nicht umstellen: Auf Bernhard folgt Bernhard. Beide sind Jahrgang 1961. Und auch die Nachnamen haben eines gemeinsam: bayerische Wurzeln. Bernhard – genannt Bernd – Strobl verlässt heute nach 17 Jahren das Braun-Distributionslager in Altfeld. Er übergibt die Verantwortung an Bernhard Höcherl, der die Leiterstelle offiziell am 6. Dezember antritt. Dem Braun-Manager folgt ein Gewächs des Konzerns Procter & Gamble (P&G) nach.

    Strobl kommt aus Amberg und hat nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur bei FAG Kugelfischer in Schweinfurt gearbeitet, bevor er 1993 zum Aufbau des Braun-Distributionszentrums nach Altfeld kam. Seit 2001 ist er dort der Leiter.

    Strobl, der mit seiner Familie in Wertheim-Bettingen wohnen bleibt, wechselt in die deutsche P&G-Zentrale nach Schwalbach am Taunus, in der er ebenfalls logistische Aufgaben übernimmt. „Der nächste Schritt auf der Karriereleiter“, sagt er unumwunden. Sein Nachfolger Höcherl präzisiert: „Bei P&G kommen die Führungskräfte aus den eigenen Reihen. Eine Leiter-Stelle wird nicht von außen besetzt.“ Das habe allerdings die Folge, dass ein Manager oft nur drei bis fünf Jahre in einer Funktion bleibe. Danach stehe wieder ein Wechsel an. Durch die Unternehmenszukäufe von P&G in den vergangenen Jahren habe sich das Personalkarussell noch beschleunigt.

    Führungskräfte wechseln häufig

    Zum Beleg zählt Höcherl, dessen Vorfahren aus dem Raum Landshut stammen, seine eigenen Karrierestationen auf: Der in Aachen geborene Elektrotechnik-Ingenieur kam 1987 zu P&G in Euskirchen. In dem damals größten Werk des Konzerns mit 1500 Beschäftigten werden Pampers-Windeln hergestellt. Nach einer Einarbeitung in Betriebswirtschaft und Kostenmanagement übernahm Höcherl 1998 für fünf Jahre verschiedene Rollen im Zentrum in Schwalbach. Nach seiner Rückkehr 2001 nach Euskirchen arbeitete er im logistischen Bereich des dortigen Distributionszentrums, das größer als Altfeld ist. Auf der Zwischenstation in Genf hatte er wie zuvor schon im Konzern persönlichen Kontakt zu Alexander Vogelhuber, dem Leiter des Braun-Werks Marktheidenfeld.

    Höcherl ist „mit der bayerischen Kultur vertraut“, weil er als Kind oft bei der Verwandtschaft in Niederbayern war. Ebenso ist ihm bewusst, „dass hier Unterfranken ist“. Er fühlt sich in der Gegend wohl und hat schon eine Wohnung in Marktheidenfeld. Seine Familie in Meckenheim, zwischen Euskirchen und Bonn gelegen, ist wegen der beiden Kinder dort gebunden.

    Höcherls Ehrgeiz ist es nun, das Lager in Altfeld auszubauen – vom Zwei- zum Dreischichtbetrieb.

    Lieferung in alle Welt

    Altfeld nimmt die ganze Produktion des Braun-Werks Marktheidenfeld auf, aber das füllt das Lager nur zu 25 Prozent. Den Rest belegen Elektro-Artikel von Braun, Oral-B und Duracell. Von Altfeld aus wird der Elektrohandel beliefert, während die P&G-Produkte für die Lebensmittelmärkte von Lagern wie Euskirchen verteilt werden.

    Altfeld erhält Waren aus Produktionsstätten in aller Welt und beliefert damit Händler in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Benelux direkt. Außerdem verteilt das Lager die Ware an weitere Distributionszentren in 80 Ländern.

    400 Mitarbeiter in Vollzeit, Teilzeit oder als 400-Euro-Kräfte beschäftigt das Lager – in Spitzenzeiten, wie jetzt vor Weihnachten, ergänzt um 150 Leiharbeiter. „Die Flexibilität der Belegschaft ist beeindruckend“, sagt Höcherl mit Blick auf die Schnelligkeit, in der man Sonderschichten mit dem Betriebsrat aushandeln kann. Das stärke den Standort, denn das Lager stehe mit anderen im Konzern und außerhalb in Konkurrenz.

    Dass P&G Hoffnungen in Altfeld setzt, zeigte sich nicht nur an der Investition in ein zweites Hochregallager, sondern auch aktuell im Bau von rund 100 neuen Autoparkplätzen vor dem Werkstor. Dazu hat P&G ein knapp 4000 Quadratmeter großes Grundstück von der Stadt gekauft.

    Distributionszentrum Altfeld

    1993 wurde das Distributionszentrum Altfeld gebaut und lieferte danach deutschlandweit Braun-Produkte aus.

    1998 fuhren die Lastwagen von Altfeld aus auch in die benachbarten europäischen Länder.

    2000 kam die Produktpalette des Ex-Mutterkonzerns Gillette dazu.

    2001 wurde ein Teil an einen externen Logistiker in Mainz ausgelagert.

    2008 baute Braun in Altfeld ein zweites Hochregallager an; die Auslagerung kam aus Mainz zurück. Dafür werden die Gillette-Produkte inzwischen in Euskirchen verladen.

    Täglich verlassen rund 60 Laster das Lager – in Spitzenzeiten bis zu 150. Sie transportieren jährlich Waren im Wert von 1,5 Milliarden Euro.

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