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Brief an die Lokalredaktion: Allgemeine Hochstimmung

Gemünden

Brief an die Lokalredaktion: Allgemeine Hochstimmung

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    Als Musiker kann man seine Leis- tung als gut ansehen, wenn das Publikum begeistert ist. So auch am vergangenen Sonntag im Kreuzkloster, als nach dem letzten Lied "Vorbei" ein tosender, anhal- tender Beifall erklang und Flik Flak nach einem zweieinhalbstün- digen Programm vom Publikum für mehrere Zugaben auf der Bühne gehalten wurde.

    Ernüchterung hingegen trat nicht nur bei den Bandmitgliedern, son- dern auch bei vielen Konzertbesu- chern ein, als man schließlich am Mittwoch die Main-Post aufschlug. Ein unscheinbarer Artikel zum Jubiläumskonzert einer Gruppe, die nun schon zehn Jahre besteht, auf der Seite sieben des Gemünde- ner Teils mit einem Foto, das jeder Hobby-Fotograf hätte besser machen können, wenn er nur den Ehrgeiz gehabt hätte, aufzustehen und von der Mitte des Saals aus die Bühne zu fotografieren. Aber unser "rechts außen" Jürgen Schu- bert hatte keinen Blick für das Bühnenbild und daher kann man auf besagter Seite sieben nur ein "Flik Fla" lesen und vermisst ein nicht ganz unscheinbares Instru- ment - das Schlagzeug. Daher gin- gen auch die beiden Bandmitglie- der Carsten Ceming und Andreas Kümmert im Artikel unter. Hier haperte es an einer überzeugen- den Präsentation, und das nicht nur streckenweise.

    Liest man nun den Artikel etwas genauer, so finden die Leser ein Zitat, das nie aus dem Mund von Wolfgang Rücker kam, der auch nicht einziger Kopf der "Flik Flak"- Gruppe ist. Aufmerksame Konzert- besucher haben nämlich erfahren, dass Jochen Amberger und Wolf- gang Rücker gemeinsam für die Leitung und die Arrangements der Gruppe verantwortlich zeichnen. Diese waren es auch, die gemein- sam dem Journalisten in der Pause für Fragen zur Verfügung standen.

    Im Namen der ganzen Band möchten wir uns auch bei unse- rem tollen Publikum entschuldi- gen, die vom Autoren des Artikels in der Hinsicht beleidigt wurden, dass sie unberechtigt euphorisch geklatscht hätten. Nun ja, diese Menschen sind gekommen, weil sie genau diese unsere Musik hören wollen und sie sind nicht gekommen, weil sie einen ähn- lichen Geschmack haben wie unser Herr Schubert von der Main-Post, der wahrscheinlich mit einer derartigen Musik noch nie in Berührung gekommen ist.

    Eine unangebrachte Euphorie gibt es nach der Definition des Wortes sowieso nicht, denn eine Euphorie ist eine "dem unbeteiligten Be- trachter objektiv unbegründet er- scheinende, subjektiv heitere Ge- mütsverfassung mit allgemeiner Hochstimmung, gesteigertem Lebensgefühl, optimistischer Zu- kunftserwartung und verminder- ten Hemmungen" (Meyers großes Taschenlexikon). So gesehen war das ein tolles Kompliment des Autors.

    Jedoch sind dies noch lange nicht alle Gründe, einen Leserbrief zu verfassen. Dem Autor haben unsere zwei ersten eigenen Lieder aus der Feder von Philipp Grenze- bach nicht gefallen. Jedoch mit seinem Statement, dass die "um- ständlichen Melodien (...) noch etwas unausgereift" wirken, gibt er sich jegliche musikalische Blöße. Es gibt in der Fachsprache der Musik schlichtweg keine umständ- lichen Melodien. Es gibt zwar um- ständliche Lösungswege in der Mathematik oder auch umständ- liche Sätze von Journalisten. Es wird immer dann umständlich, wenn man auf dem Weg zu einem Ziel ist. Wie ist das dann bei einer Melodie? Sollte man da am besten mit dem Ton beginnen, zu dem man am Ende kommen will? Hätte Herr Schubert hier lieber ein Lied mit nur einem Ton gehabt, um so problemlos ans Ziel zu kommen?

    Wenn wir schon am Fragen sind:
    Hat Herr Schubert nur diese beiden
    Lieder gehört, die anderen 30  Lie-
    der nicht? Oder, warum schreibt
    er nur über sieben Minuten eines
    zweieinhalbstündigen Programms?
    Warum schreibt Herr Schubert
    nichts über andere Solo-Sängerin-
    nen und -Sänger, nichts von einem
    vierstimmigen Chor und von der
    Instrumentenvielfalt von immerhin
    zehn Instrumenten? Und was be-
    zeichnet unser Reporter als "klas-
    sische" Stücke der Gruppe, wenn
    er uns offensichtlich doch nie vor-
    her gehört hat? Und wie kann sich
    ein Mann mit so einem hohen
    musikalischen Background erlau-
    ben, sich ein Urteil zu machen, bei
    welchen Liedern es auf die Schaf-
    fenskraft der Band ankommt und
    bei welchen nicht? Immerhin blieb
    es dem Journalisten nicht verbor-
    gen, dass sowohl der Band als
    auch allen Zuhörer das Konzert
    "riesigen Spaß" gemacht hat. Wer
    von den Nicht-Zuhörern wissen
    möchte, wie es wirklich war,
    schaut sich einfach mal alle Be-
    richte über die Veranstaltung,
    unter anderem auch der eines
    ehemaligen Musiklehrers, Chor-
    leiters und Kirchenmusikers, der
    niveauvoll und seriös die Veran-
    staltung kritisiert, auf Flik Flaks
    Homepage www.flikflak.de an.

    Wolfgang Rücker
    (Sonnenleite 5)
    Jochen Amberger
    (Annastr. 21)
    Julia Klodt
    (Rhönweg 49)
    alle 97737 Gemünden

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