Zum Artikel "Barrierefreier Umbau des Bahnhofs Gemünden soll knapp 36 Millionen Euro kosten" vom 7. Juni erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Man könnte sich tatsächlich über den Beginn des barrierefreien Ausbaus des Regionalknotenbahnhofs Gemünden freuen. Man kann es kaum verstehen, dass die DB AG mit ihren Untergesellschaften beim Umbau des Bahnsteiggeländes sehr viele Dinge versäumt umzusetzen.
- Von acht Personenzug befahrenen Gleisen werden lediglich die Bahnsteige zu Gleis 1 und Gleis 2 auf 0,55 Meter Schienenoberkante (barrierefreie Regionalzugeinstiegshöhe) erhöht!
- Die Bahnsteige zu Gleisen 4/5, 6/7 und 9 werden allesamt auf 0,76 Meter SO erhöht! Wohl wissend, dass diese SO keinen barrierefreien Ein- und Ausstieg in die angebotenen Zugvarianten bietet!
- Die Bahnsteige der Gleise 4-9 werden allesamt auf 210 Meter Bahnsteiglänge gekürzt von ICE-tauglichen 415 Meter Länge. Zumindest ein Bahnsteig sollte auf dieser Länge bleiben, da der Regionalknotenbahnhof letztlich der Notnagel ist, wenn auf der ICE-Strecke Not am Mann ist. Derzeit fahren ja auch wieder die ICE-Züge fast im Stundentakt über den Regionalknotenbahnhof Gemünden Richtung Frankfurt und Hamburg.
- Dass der Umbau letztlich mit knapp 36 Millionen Euro zu Buche schlagen soll, ist gänzlich unverständlich, da der Neubau eines Doppelbahnsteigs mit etwa zwei Millionen zu Buche schlägt.
- Ein Puffergleis neu zu bauen ist grundsätzlich überflüssig, da bereits zwei Gleise (304 und 306) als Abstellgleis vorhanden sind bei den Bahnsteigen zu Gleisen 4/5 und 6/7
- Dass das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude bei den Planungen eines der größten Immobilienbesitzer in Deutschland außen vor gelassen wird - hier stehen seit rund 20 Jahren zwei Stockwerke leer!
- die vorhandene Bahnhofstoilette rechts neben dem Bahnhofsgebäude nicht in die Umbaumaßnahmen einbezogen wurde (ein Umbau der vorhandenen Toilettenanlage wird nicht teurer kommen als ein Neubau, der zudem weiter Flächenversiegelung bedeutet).
- Der Umbau des Busbahnhofs nicht einmal ansatzweise planerisch dargelegt wird ebenso wie die gesamte Planung des Bahnhofsvorplatzes.
- 36 Millionen Euro lediglich für die Umbaumaßnahme Gleisanlage zu veranschlagen ist reichlich verwegen.
Man darf gespannt sein, was letztlich für diese Menge Geld herauskommt!
Michael Mahlo
97737 Gemünden