In einer eindrucksvollen Feier verabschiedete die Schulfamilie der Sinngrund- Grund- und Mittelschule ihren Schulleiter Rektor Bruno Schneider. Schulrätin Karin Auth würdigte seine Botschaft "Kinder sind wie Blumen, man muss sich nur zu ihnen niederbeugen." Sie lobte: "Dein Erzieherverhalten war geprägt von Liebe und dir war wichtig, den Kindern ihre Schätze bewusst zu machen." Schneiders Beliebtheit unter Schülern, Kollegen, Bürgermeistern oder Mitarbeitern zog sich wie ein roter Faden durch die Feier.
Konrektor Michael Meisenzahl hatte ein buntes Programm vorbereitet, das zweifelsohne Schneiders Geschmack traf. Den Auftakt machte stilecht, ganz dem Gusto des Hobby-Waidmanns entsprechend, eine Gruppe des Bläsercorps des BJV Kreisgruppe Gemünden. Die Gästeliste reichte von den Vertretern der Gemeinden, des Schulamts bis zu den Kollegen und den Ehemaligen.
15 Jahre das Schulschiff gesteuert
Als Schneider vor 15 Jahren das Amt des Schulleiters übernahm, verglich er seine Aufgabe als eine Fahrt mit dem Schiff. Es galt gefährliche Klippen zu umschiffen, ohne Schiffbruch zu erleiden. Heute ist die persönliche Schatzkiste prall gefüllt. "Bei tausenden Schülern hast du Eindrücke hinterlassen, deren Leben geprägt und auch für uns Kollegen warst du stets Vorbild", erklärte Meiselzahl.
Alle Klassen hatten amüsante Lieder, Gedichte, Videos oder ein Quiz einstudiert und zum Schluss hob sich der Vorhang zum benachbarten Hallenteil, wo 100 Kinder einen fetzigen Line-Dance vorführten. Sogar der Lehrerchor beschrieb den "Fellener Bua als besten Chef". Bürgermeister Robert Herold dankte im Namen des Schulverbands für die ausgezeichnete Zusammenarbeit; Schneiders Motto "Versuche die Welt ein bisschen besser zurückzulassen als du sie vorgefunden hast" sei aufgegangen. Er habe nun mehr Zeit für seine Passion Heimatgeschichte und Jägerei. Herold überreichte ein überdimensionales Geschenkpaket, das Schneider und seine Gattin Elisabeth sofort öffnen mussten. Unter tosendem Applaus der rund 350 Schüler und Gäste enthüllte sich ein Nobel-Hochsitz mit dem Titel "Altersruhesitz", den beide sofort in Beschlag nahmen.
"Bruno ist mehr ein Geber statt Nehmer", sagte der Elternbeiratsvorsitzende Thorsten Knöll. Den gesammelten Betrag von 500 Euro möchte Schneider für seine Burgsinner Schule verwenden.
Nahtloser Übergang

Schulrätin Karin Auth hob den Geist der lebendigen Burgsinner Schule heraus und den familiären Charakter der Feier. "Heute ist dein Tag der Ernte, für den großen Menschen und Pädagogen, der seinen Beruf geliebt hat", würdigte sie Schneider. "Du konntest die Schüler begeistern und du ließest die Kinder selbst Verantwortung übernehmen. Ein gutes Lernklima war Boden für eine gute Schulfamilie." Natur und Umwelt seien Schneider ganz wichtig. "Dein gesellschaftliches Engagement besonders in der Kreis- und Heimatforschung ist beispielhaft." Auth überreichte die Verabschiedungsurkunde der Staatsregierung. Gleichzeitig beglückwünschte sie den neuen Schulleiter Michael Meisenzahl, der nahtlos das Amt übernimmt.
Der letzte Part blieb dem künftigen Ruheständler selbst vorbehalten, er sagte einfach nur Danke und überreichte seiner Frau einen Blumenstrauß mit der Bemerkung "mein neuer Chef". Er sei künftig für die Enkel zuständig und hofft auf einen ausreichend gefüllten Mostkeller im Fellener "Balzehof". Für ihn war Schulleitung Gemeinschaftswerk; er habe Glück mit seinem Stellvertreter, der ihn jetzt beerbt, gehabt, mit dem guten Kollegium. Die Schulsekretärin "zählt zu den Schätzen des Hauses".
Die Pfarrer Gunnar Zwing, Sabine Schlagbauer und Dr. Edward Zarosa erbaten einen dreifachen Segen für den Pensionisten, der seine Berufung gelebt hat und als geschickter Teamplayer agierte. Auf dem benachbarten Schulhof schossen die Mittelsinner Böllerschützen Salut und die Schulkinder ließen 200 Luftballons aufsteigen, bevor zu einem opulenten Menü gebeten wurde.