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WOMBACH: Bürgermeister - Heirat - Kinder

WOMBACH

Bürgermeister - Heirat - Kinder

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    Der Bürgermeister und die „First Lady“? Für Dirk Rieb und seine Lebensgefährtin Franziska Schmidt könnte das Jahr 2011 größere Veränderungen mit sich bringen. Foto: Dehm
    Der Bürgermeister und die „First Lady“? Für Dirk Rieb und seine Lebensgefährtin Franziska Schmidt könnte das Jahr 2011 größere Veränderungen mit sich bringen. Foto: Dehm

    Er ist jung, hat einen interessanten Beruf und eine nette Freundin, mit der er zusammen im eigenen Haus im Stadtteil Wombach lebt. Wunschlos glücklich? – Nicht ganz: Dirk Rieb (33) möchte gerne Bürgermeister der knapp 3500 Einwohner zählenden Gemeinde Wasserburg am Bodensee werden. Und seine Verlobte Franziska Schmidt (30), die er im Juli kommenden Jahres heiraten will, steht voll hinter seinen Plänen.

    Nun ist es nicht so, dass das am Main liegende gut 16 000 Einwohner zählende Spessartstädtchen Lohr unattraktiv wäre. Im Gegenteil: dort gibt es eine wunderschöne Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern und eine starke Industrie. Die Natur, die Lohr umgibt, kann sich ebenfalls sehen lassen. Warum also zieht es Rieb und Schmidt in die Gemeinde Wasserburg?

    Im Sommer 2009 verbrachten die beiden einen Wanderurlaub in Österreich. Auf der Rückfahrt nach Lohr legten sie einen Zwischenstopp in Wasserburg ein und dachten sich spontan, „da tät's uns auch gefallen“.

    Ein Jahr verging, bis Rieb im August dieses Jahres zufällig im bayerischen Staatsanzeiger eine Ausschreibung des CSU-Ortsverbandes Wasserburg zu Gesicht bekam, woraus hervorging, dass die Christsozialen einen Bürgermeisterkandidaten für die Wahl am 6. Februar suchen.

    Rieb, der seit fünf Jahren Mitglied des CSU-Ortsverbandes Lohr und dort seit Mai Vorsitzender ist, sah eine Chance für sich. „Die politische Arbeit hat mir schon immer viel Spaß gemacht“, sagt er. Die Bürgermeisterwahl sehe er als Herausforderung. Verantwortung zu übernehmen reize ihn genauso, wie das Neue, das in einem solchen Amt auf ihn zukomme. Er sehe sich als bürgernahen Menschen.

    Also fragte er seine künftige Ehefrau, ob sie sich vorstellen könne, eventuell mit nach Wasserburg zu gehen. Sie konnte. Es sei „wichtig, dass man da zusammensteht, sonst ist das gar nicht zu tragen“, sagt sie. Und es ist ihr anzusehen, dass sie sich genauso sehr wie ihr Partner wünscht, dass er am Wahlsonntag den Sieg davontragen möge.

    „Wenn Franziska gesagt hätte, das passt mir nicht, hätte ich das nicht gemacht“, versichert Rieb, der vor gut einem Monat von der Wasserburger CSU als Bürgermeisterkandidat nominiert wurde. Mehr als 20 Mitbewerber hatte der Lohrer, der am Landratsamt Main-Spessart als Hygieneinspektor beschäftigt ist, hinter sich gelassen.

    Schmidt, die in Lohr als Apothekerin arbeitet, geht davon aus, dass sie in ihrem Beruf auch im Wasserburger Raum eine Stelle finden könnte. Aber das ist momentan noch Zukunftsmusik. Jetzt steht im Hause Rieb/Schmidt erst einmal Wahlkampf auf dem Programm.

    Dass das von Lohr aus schwer möglich ist, liegt auf der Hand. Deshalb wird Rieb vom 6. Januar bis 7. Februar in Wasserburg sein. Dies sei möglich, weil er noch Urlaub aus dem Jahr 2010 habe und Überstunden abbauen könne. Seine Freundin will an den Wochenenden zu ihm kommen und ihn unterstützen. Man darf vor allem darauf gespannt sein, wie sich der Lohrer bei der Podiumsdiskussion am 27. Januar in der Sumserhalle schlagen wird.

    „Die politische Arbeit hat mir schon immer viel Spaß gemacht.“

    Dirk Rieb Kreisgeschäftsführer der CSU

    Wenn Rieb und Schmidt von Wasserburg reden, ist ihre Begeisterung deutlich zu spüren. Unisono schwärmen sie vom hohen Freizeitwert der Bodenseegemeinde, vom „wunderschönen Halbinselbereich“, dem Bergpanorama, den Obstplantagen und der Nähe zu Österreich und der Schweiz. „Man fühlt sich gleich heimisch“, meint Schmidt, die genauso naturverbunden ist wie ihr künftiger Ehemann. So ist es nicht verwunderlich, dass die beiden Wandern und Radfahren zu ihren Hobbys zählen, aber auch Tanzen.

    An Wasserburg selbst gefällt den beiden das aktive Vereinsleben und dass wichtige Einrichtungen wie Lebensmittelmarkt, Bäcker, Metzger, Ärzte, Apotheke, Kindergärten, Grundschule, Gaststätten und Freibad vor Ort sind. Rieb und Schmidt glauben, dass sie mit ihrer christlichen Wertvorstellung und ihrem Sinn für Zusammenhalt gut nach Wasserburg passen würden. „Wir sind durch und durch Familienmenschen“, betont Schmidt. War das eine versteckte Ankündigung, dass Nachwuchs unterwegs ist? „Wir wollen Kinder bekommen – aber erst nach der Hochzeit.“

    Rieb ist der Meinung, dass die Gemeinde Wasserburg in der Vergangenheit vieles richtig gemacht habe und von daher gut aufgestellt sei. Dennoch hat er bereits konkrete Vorstellungen, was er als Bürgermeister in Angriff nehmen würde. Er nennt unter anderem eine Modernisierung der in die Jahre gekommenen Halbinsel, die sozusagen die Visitenkarte Wasserburgs sei, und eine Prüfung von Einsparmöglichkeiten beim geplanten Anbau an die Sumserhalle.

    Und wie sieht Rieb seine Chancen am 6. Februar? Zum jetzigen Zeitpunkt wage er es nicht, den Wahlausgang abzuschätzen. Aufgrund der bisherigen positiven Rückmeldungen, die er von Bürgern bekommen habe, hoffe er aber, „dass wir die Wahl gewinnen“.

    Dirk Rieb

    Am 13. Januar 1977 in Marktheidenfeld geboren wuchs Rieb in Lohr auf. Nach dem Besuch der Hauptschule machte er eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Durch sein gutes Prüfungsergebnis (1,8) erhielt er die Mittlere Reife. Weil die Arbeitslage im erlernten Beruf schlecht war, orientierte er sich 1996 um und machte im Bezirkskrankenhaus Lohr eine zweite Ausbildung zum Krankenpfleger. Bis 2002 war er an diesem Krankenhaus als examinierter Krankenpfleger tätig. Im November 2002 wechselte er ans Landratsamt Main-Spessart in Karlstadt. Er machte eine Zusatzausbildung zum Beamten im Gesundheitsdienst und ist seitdem als Hygieneinspektor tätig. Ehrenamtlich engagiert er sich seit 1989 beim THW, seit 1992 beim Roten Kreuz und seit 2005 bei der CSU.

    Im Jahr 2007 wurde er Geschäftsführer des Ortsverbandes Lohr, stellvertretender Ortsvorsitzender und Geschäftsführer des Kreisverbandes Main-Spessart. Im Mai 2010 wurde Rieb Vorsitzender des Ortsverbandes Lohr. Außerdem ist er seit 2007 ehrenamtlicher Vorsitzender des Berufsverbandes der bayerischen Hygieneinspektoren.

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