Über gesundheitliche Risiken durch gepulste elektromagnetische Wellen wie beim Mobilfunk informierte der Vorstandssprecher der Bürgerwelle e. V. Siegfried Zwerenz (Tirschenreuth) in der Obersinner Mehrzweckhalle.
Nach seinen Aussagen liefern alltägliche Beobachtungen und Forschung immer mehr Hinweise darauf, dass gepulste Strahlungen an gesundheitlichen Störungen beteiligt sind. Diese gepulsten Hochfrequenzen senden nicht nur Handys und Sendeanlagen, sondern auch schnurlose Heimtelefone nach dem DECT- oder GAP-Standard aus.
Zu den gesundheitlichen Beeinträchtigungen zählen Schlaftstörungen, Nervosität, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen, Tinnitus, Herzrhythmusstörungen und Blutbildveränderungen. Dabei verwies Zwerenz auf Erkenntnisse des Medizinphysikers Dr. Lebrecht von Klitzing (Universität Lübeck). Auch durch Untersuchungen an der Uni Wien seien diese nicht-thermischen Effekte mittlerweile wissenschaftlich gesichert.
Siegfried Zwerenz berief sich auch auf Untersuchungen von Professor Dr. Peter Semm, der jahrelang für die deutsche Telekom geforscht habe. Bereits 1995 habe dieser festgestellt, dass bei Bestrahlung mit gepulster Hochfrequenz weit unterhalb der Grenzwerte 60 Prozent der Nervenzellen falsch reagieren. Professor Dr. Semm habe Anfang 1999 gesagt, er würde sein Kind nicht in einen Kindergarten schicken, wenn dort in 250 Metern Entfernung eine Mobilfunkanlage stehe.
Nicht nur der menschliche Körper reagiere bereits auf Strahlungsintensitäten, die zig-hunderttausendfach unter den festgelegten Grenzwerten liegen Der Vertreter der Bürgerwelle berichtete von Bauernhöfen, die nach der Errichtung einer Mobilfunksendeanlage massivste Probleme mit ihrem Tierbestand bekommen hätten. Die Menschen auf diesen Höfen litten ebenfalls unter abnormen gesundheitlichen Störungen.
Durch Grenzwerte beschränkt seien die thermischen Effekte, also die Erwärmung des Körpergewebes durch diese Strahlungen, nicht aber die übrigen biologischen Wirkungen. Die Bundesärztekammer verlange vom Bundesamt für Strahlenschutz daher eine drastische Senkung der Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung, erläuterte Zwerenz weiter.
An Hand zweier Berechnungsbeispiele verdeutlichte er, dass die Strahlenbelastung in Hauptstrahlrichtung einer Mobilfunkantenne mit der Entfernung vom Sender deutlich abnimmt. Bei einer Leistung von acht Watt liege die Leistungsdichte (in Nanowatt pro Quadratzentimeter) 50 Meter vom Sender entfernt bei 1427, nach 400 Metern bei 22 nW/cm2 und nach 1600 Metern bei 1,4.