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MARKTHEIDENFELD: Bunter Fußball in der Main-Spessart-Halle

MARKTHEIDENFELD

Bunter Fußball in der Main-Spessart-Halle

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    Die Teams im Endspiel: vorne „Orient-Shop 01“ aus Marktheidenfeld und hinten „Balkan-Mix“ aus Wertheim mit Schiedsrichter Yusuf Çelik aus Lohr und Turnierleiter Çevat Keçeli.
    Die Teams im Endspiel: vorne „Orient-Shop 01“ aus Marktheidenfeld und hinten „Balkan-Mix“ aus Wertheim mit Schiedsrichter Yusuf Çelik aus Lohr und Turnierleiter Çevat Keçeli. Foto: Foto: Martin Harth

    Türkische Musik erklang bei jedem Tor und davon gab es am Sonntagnachmittag in der Marktheidenfelder Main-Spessart-Halle nicht wenige. Gerade gaben zwei Alt-Herren-Teams aus den Regionen um Marktheidenfeld und Karlstadt ein Einlagespiel und am Ende trennten sie sich mit 7:7 Toren – unentschieden.

    Die Seniorenspieler auf dem Feld kennen sich alle schon von früher, vor gut zwei Jahrzehnten waren sie Stammspieler in Fußballteams der Region. Das Besondere ist: Sie alle stammen aus türkischen Familien und sind nun gerne zu Gast bei einem Turnier für Freizeitmannschaften, das die türkisch-islamische DITIB-Gemeinde in Marktheidenfeld am Sonntag in der Main-Spessart-Halle austrug. Gemeinsamer Sport trug wohl dazu bei, dass man sich einst leichter und besser in die Gesellschaft integrieren konnte.

    „Wir freuen uns alle, dass wir uns wiedersehen“, sagt Çevat Keçeli, der das Turnier leitete. Zwölf Mannschaften gingen am Sonntag in die achtminütigen Partien mit fünf Spielern auf dem Feld. Am Ende waren rund 40 Begegnungen von den Gästen auf der Tribüne zu bestaunen. Die jugendlichen Spieler gingen engagiert zur Sache, aber die Stimmung blieb stets locker und immer ging es trotz großer Leidenshaft sehr fair zu.

    Die Teams kamen aus Marktheidenfeld, Lohr, Wertheim, Würzburg und sogar aus Bamberg. Manche stammten aus DITIB-Moscheegemeinschaften, andere waren wirklich bunte Truppen. „Wir sind ganz gemischt“, stellte Çevat Keçeli nicht ohne Stolz fest, „Türkische und türkischstämmige Spieler, Deutsche, Jugendliche aus russlanddeutschen Familien, Bosnier, Spanier, Italiener, Iraner, Afghanen und so weiter.“ Eine Mannschaft ging vor allem mit aus Afghanistan geflüchteten Jugendlichen an den Start. Viele Spieler sind auch heute wieder in den Fußballmannschaften der Sportvereine aus der Region aktiv.

    Die türkisch-islamische Gemeinde versteht das Hallenturnier als Teil ihrer Jugendarbeit, mit der sie Menschen zusammenführen will. Dem Augenschein nach klappte das am Sonntag prima. Man genoss gemeinsam die Spezialitäten, die von den Frauen aus der türkisch-islamischen Gemeinde vorbereitet und im Vorraum angeboten wurden. Oder man verabredete sich, um in der Nacht gemeinsam die Übertragung des „Super Bowl“ zu sehen. Dem Vorsitzenden Vedat Karakoç gefiel das gut und er hatte den gerade in Marktheidenfeld eingetroffenen, neuen Imam seiner Gemeinde, Halil anli, mitgebracht, damit er sich ein Bild von der Veranstaltung machen konnte.

    Am Ende konnte jedes Team einen Pokal mit nach Hause nehmen. Über die größte Trophäe durfte sich die Wertheimer Mannschaft „Balkan Mix“ freuen. Sie hatte sich im spannenden Endspiel mit 4:3 Toren gegen die Jungs von den Marktheidenfelder DITIB-Lokalmatadoren durchgesetzt, die unter dem Namen „Orient Shop 01“ an den Start gegangen waren.

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