Dieses Ergebnis ist eindeutig: Der 38-jährige SPD-Mann und bisherige zweite Bürgermeister, Christian Holzemer, bekam am Sonntag 78,79 Prozent der Wählerstimmen und ist damit neuer Bürgermeister der Marktgemeinde Frammersbach.
Seine beiden Gegenkandidaten ließ er weit hinter sich. Norbert Meidhof (60) von den Freien Wählern schaffte 14,13 Prozent, Dieter Kothe (56) von den neu gegründeten „Frammersbacher Bürgern“ 7,08 Prozent.
„Ich bin sprachlos, ich bin ein bisschen überwältigt“, lautete die erste Reaktion Holzemers, dem sichtlich die Worte fehlten, als er das Ergebnis hörte. Nach einer kurzen Pause brachte er dann aber doch über die Lippen: „Es freut mich natürlich.“ Das traumhafte Wahlergebnis sei eine Bestätigung seiner Arbeit der letzten zwei Jahre.
Eigentlich, so gestand der Wahlsieger, habe er bis zuletzt mit einem knappen Ausgang der Wahl gerechnet. Das für ihn unerwartet deutliche Ergebnis werte er als Vertrauensbeweis. Dieser sei ihm Auftrag, sich in den kommenden sechs Jahren weiter für die Zukunft der Marktgemeinde einzusetzen.
„Ich gratuliere dem Sieger zur Wahl und wünsche ihm für die Zukunft eine glückliche Hand“, lautete Meidhofs Stellungnahme zum Wahlausgang. Die Freien Wähler und auch er persönlich würden weiterhin mit Sachlichkeit die Arbeit im Gemeinderat stützen und fördern zum Wohl der Gemeinde. Vor der Wahl habe er keine Prognose gehabt, sagte Meidhof, der Ausgang sei für ihn offen gewesen. Er vermutete, dass die Wähler „einen jungen Bürgermeister wollten.“
„Das muss man akzeptieren“, erklärte Dieter Kothe, der seiner Frau, die ihm im Wahlkampf geholfen und ihn begleitet habe, ein besonderes Lob aussprach. Der 56-Jährige zeigte sich von der Deutlichkeit des Wahlergebnisses überrascht. „Jeder Bürger in Frammersbach hat mit einer Stichwahl gerechnet“, staunte Kothe darüber, das es nun deutlich anders kam. Kothe ist eigentlich CSU-Mann. Doch die CSU hatte ihn nicht nominiert, weswegen er sich einen eigenen Weg gesucht hatte.
Mit Blick nach vorne kündigte er an, dass die neu gegründete Gruppierung der Frammersbacher Bürger die Ortspolitik in den kommenden Jahren aufmerksam begleiten werde. Es sei wahrscheinlich, dass die Gruppierung dann bei der nächsten Kommunalwahl 2020 als eigenständige Liste an den Start gehe, so Kothe.
Insgesamt gab es am Sonntag in Frammersbach 3667 Stimmberechtigte, von denen 2666 zur Wahl gingen. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 72,7 Prozent. Die Zahl der gültigen Stimmen lag bei 2654. Davon erhielt Holzemer 2091, Meidhof 375 und Kothe 188.
Dass am Sonntag in Frammersbach außerplanmäßig ein neuer Bürgermeister gewählt wurde, lag daran, dass der bisherige Bürgermeister, Peter Franz (Freie Wähler), Ende Oktober 2016 gestorben war.